Beim 1. FC Heidenheim ist in dieser Saison aufgrund der Dreifachbelastung Rotation angesagt. Nur Kapitän und Abwehrchef Patrick Mainka ist davon bislang ausgenommen.
Am Ende war erstmal Ärgern angesagt. Kurz vor dem Abpfiff am Sonntag hatte Patrick Mainka direkt vor der Leipziger Torlinie noch einmal den Ausgleich auf dem Fuß, der Heidenheimer Kapitän aber bekam den Ball nicht unter Kontrolle, es blieb bei der bitteren 0:1-Niederlage gegen die Gäste aus Sachsen. Der FCH-Profi war trotzdem stolz auf die Leistung. "Ich hätte lieber die Punkte", sagte Patrick Mainka danach im Gespräch mit SW Sport, "am Ende geht es in der Bundesliga nur um Punkte und Ergebnisse".
Trotz Rotation: Patrick Mainka ist immer gesetzt
Patrick Mainka mittendrin im Getümmel. Das ist auch in dieser Saison wieder symptomatisch für den Heidenheimer "Dauerbrenner": Während Trainer Frank Schmidt aufgrund der Dreifachbelastung mit Bundesliga, DFB-Pokal und Conference League nach jeder Partie kräftig die Rotationsmaschine anwirft, wie zuletzt vor dem Ljubljana- oder dem Leipzig-Spiel gleich sieben Änderungen in der Startformation vornimmt, ist Mainka immer gesetzt und die absolute Konstante unter den Feldspielern: "Ich habe daran einfach Spaß und ich freue mich auf jedes weitere Bundesligaspiel, auf jedes internationale Spiel", sagt Mainka über seinen "Match-Marathon", "zwischen den Spielen heißt es einfach spielen-regenerieren, spielen-regenerieren".
Kurze Pause nur im DFB-Pokal in Villingen
Zur Verdeutlichung die imponierenden Zahlen und Fakten: Patrick Mainka spielte in dieser Bundesligasaison in allen sechs Partien von Anfang bis Ende, stand 540 Minuten auf dem Rasen. Auch in den drei internationalen Spielen gegen Häcken und Ljubljana spielte der 29-Jährige durch. Lediglich in der ersten DFB-Pokalrunde Mitte August beim FC Villingen durfte Mainka - bei deutlicher Führung der Heidenheimer - nach 74 Minuten vorzeitig durchschnaufen.
Der kampfstarke Abwehrchef ist in der Tat unverzichtbar im Defensivspiel des FCH, setzt darüber hinaus immer wieder auch wichtige Akzente in der Offensive. So scheiterte er gegen RB Leipzig zweimal nur knapp mit seinen bekannt wuchtigen Kopfbällen am Torerfolg. Vor allem bei Eckbällen oder Freistößen ist der 1,94 Meter große Mainka nur schwer zu bremsen.
Neben Mainka waren auch Torhüter Kevin Müller sowie die Abwehrkollegen Benedikt Gimber und Jonas Föhrenbach in der laufenden Bundesliga-Saison in jeder Minute dabei, sie aber rotierten zwischendurch in der Conference League auf die Bank. Mainka nie.
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Der 1. FC Heidenheim hat am Ende einer historischen Woche gegen RB Leipzig verloren. Für Frank Schmidt aber zählt auch, wie sein Team gespielt hat - und die Reaktionen darauf.
"Immer wieder über Grenzen hinausgehen"
Stellt sich die Frage, wie Patrick Mainka stets sein Energielevel im Lot hält und topfit jede Partie durchzieht. "Manchmal muss man den Kopf einfach ausschalten", verweist er im Interview mit SWR Sport auf die mentale Vorbereitung zur körperlichen Belastung, "es ist einfach Kopfsache auch nach einem Rückstand zu sagen: Nein, nein, nein, ich habe noch Energie. Ich versuche immer wieder über die Grenzen hinauszugehen. Aber über Grenzen gehen sind wir ja hier in Heidenheim gewohnt".
Vergangene Saison hatten die Heidenheimer mit die besten Lauf- und Sprintwerte der Bundesliga. Für die nötigen körperlichen Voraussetzungen sorgt beim FCH vor allem auch der hochgeschätzte Fitnesstrainer Said Lakhal, für den es "bei entsprechender Regeneration keine Grenzen nach oben gibt", wie er im Sommer während des Trainingslagers in Österreich im Gespräch mit SWR Sport betonte.
Schon letzte Saison jede Bundesligaminute dabei
Phänomenal: Schon in der vergangenen Bundesligasaison war der stets verletzungsfreie und robuste Mainka der Marathonmann der Heidenheimer, stand in allen 34 Spielen die vollen 90 Minuten auf dem Platz. Macht insgesamt 3.060 Minuten, als einziger Feldspieler der Bundesliga überhaupt. Das volle Programm, 3.060 Minuten - das schafften neben Mainka nur noch die Torhüter Kevin Müller, Oliver Baumann, Lukas Hradecky, Marvin Schwäbe und Noah Atubolu.
Dazu kamen noch zwei DFB-Pokalspiele über die volle Distanz. Und auch das erstaunlich: Mainka kam mit gerade einmal zwei Gelben Karten durch die letzte Saison. Für einen zentralen Abwehrspieler eine fast unglaubliche Quote, die das smarte und clevere Spiel des gebürtigen Westfalen verdeutlicht.
Der Marathonmann der Bundesliga
Seit sechs Jahren steht der frühere Dortmunder beim 1.FC Heidenheim unter Vertrag, das Brenztal ist längst zweite Heimat geworden für den gebürtigen Gütersloher. Sein Arbeitspapier läuft langfristig noch bis 2027. Summa summarum könnten also in den nächsten drei Jahren weitere rund 10.000 Spielminuten für Mainka im Trikot des 1.FC Heidenheim dazukommen.
Patrick Mainka, der Marathonmann der Bundesliga: "Ich freue mich über jede Minute. Ich habe einfach Spaß an dem Sport und dem Verein und mit der Mannschaft auf dem Platz zu stehen."