Harald Schmidt hat in seiner Jugend in Nürtingen manche Grundlage gelegt für seinen weiteren Weg als Künstler. Heute feiert der Entertainer seinen 65. Geburtstag.
Der Late-Night-Talker a.D. Harald Schmidt hat viel aus seiner Jugend mitgenommen für seine künstlerische Laufbahn. Das erzählte der Entertainer ("Schmidteinander", "Harald Schmidt Show") der am Donnerstag seinen 65. Geburtstag feiert, der SWR4 Moderatorin Michaela Grom. In seiner Jugendzeit im schwäbischen Nürtingen bei Stuttgart war er nicht nur Messdiener, sondern er brachte es als Organist bis zum C-Abschluss an der Kirchenmusikschule im nahen Rottenburg am Neckar.
Organist, der die Tasten scheut
Allerdings: Viel gebe er heute nicht mehr auf seine Orgel-Künste – obwohl er sie kürzlich in der SWR-Reisesendung "Expedition in die Heimat" an seiner alten Wirkungsstätte unter Beweis stellte. "Da war der eine oder andere Ton dabei, der in der Harmonie keinen Platz hatte", räumte er ein. Eigentlich sei ihm das "wahnsinnig peinlich" – schließlich habe er noch bei seiner Organisten-Ausbildung "Cracks" kennengelernt, die "die Dinger, die nicht mal am Schluss geschafft habe, zum Warmspielen genutzt." Trotz allen Selbstbewusstseins eines Elder Statesman der Unterhaltungs-Branche trumpfe er mit dem Orgelkönnen heutzutage nicht auf: "In der Gegenwart von Könnern halte ich mich heute weit von den Orgel-Tasten entfernt."
Auf den Bühnen in Nürtingen und Stuttgart
Dennoch: Von den künstlerischen Erfahrungen seiner Jugendzeit in der katholischen Kirche habe er viel profitiert – vom Orgelspiel und Liturgie wie auch von der Schauspielerei. Tatsächlich hat er das Handwerk absolut von der Pike auf gelernt – nicht nur auf Bühnen in Gemeindehäusern, sondern sogar als Programm-Macher bei der Stadtranderholung. "Ich hatte dort zwei Stücke inszeniert: ,Der Satan löscht die Lichter aus‘ und ,Blutrausch in der Chicago-Bar‘. Das waren unglaubliche Erfolge, heute wären die Stücke aber nicht mehr möglich."
Vom jungen Statist zum gereiften Star
Mittlerweile steht er unter anderem im Schauspielhaus Stuttgart und nebenan in der Oper auf der Bühne. "Ich hätte nie gedacht, dass ich da mal auftreten kann." Schmidt besuchte Ende der 70er-Jahre zwar die Stuttgarter Schauspielschule und verdingte sich schon damals als Statist in dem Hohen Haus. Sein erstes Engagement aber erhielt er erst an den Städtischen Bühnen in Augsburg. "Das Staatstheater Stuttgart war da in weiter Ferne." Nun steht er dort Ende September mit der "Spielplananalyse" auf der Bühne – zum wiederholten Male bereits.