Ungewöhnliche Freundschaft: Jägerin zieht Wildschwein "Knurzi" auf

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Autor/in
Jutta Herr
Junge Frau und Wildschwein in der Reithalle
„Die Beziehung zu dem Schweinchen: Das habe ich schon sehr lieb gewonnen. Allein, weil man jeden Tag zusammen ist. Ich bin so ein bisschen im Zwiespalt. Ich bin ja Jägerin.“
Knurzi als Frischling vor zwei Fressnäpfen
Anfang Juli bekommt die Jagdpächterin einen Anruf der Polizei, dass ein Frischling mutterseelenallein an einer befahrenen Landstraße steht. Sie nimmt es mit.
Wildschwein an der Leine beim Spazierengehen mit Frauchen
„Ich bin wohl die neue Mama, ja. Zumindest verfolgt es mich immer auf Schritt und Tritt. Leider immer an der Leine wegen der Pferde hier. Die haben wirklich Angst vor dem Schwein, da muss ich immer ein bisschen aufpassen.“
Julia und Wildschwein bei Fütterung im Stall mit Reifenschaukel im Vordergrund
In der ehemaligen Räucherkammer hat das Wildschwein-Mädchen ihr eigenes Reich.
Julia füttert Wildschwein im Stall
Am liebsten frisst Knurzi Bananen. Dafür macht sie sogar „Sitz“.
Nahaufnahme Wildschwein liegt am Boden und wird gekrault
„Wenn das Schwein jetzt beschließt 'Okay, ich will im Wald bleiben', dann ist das für mich auch in Ordnung. Ich möchte, dass es dem Schwein gut geht."

Anfang Juli bekommt Jagdpächterin Julia einen Anruf der Polizei, dass ein Frischling mutterseelenallein an einer befahrenen Landstraße steht. „Knurzi habe ich kennengelernt als kleines hilfloses Schweinchen, was wahrscheinlich auch nicht überlebt hätte.“

Sie nimmt das kleine Schwein mit nachhause und zieht es groß. Zunächst wohnt es bei den Kaninchen. Doch das Wildschwein-Mädchen wächst schnell und zieht bald um in ihr eigenes Reich: die ehemalige Räucherkammer auf dem Hofgut. Mit viel Platz, Stroh und Reifenschaukel.

Wildschwein-Mädchen Knurzi weiß, was es will

Eigentlich sollte Knurzi Paulina heißen. Doch das war ihrem Frauchen zu brav. „Es knurzt und meckert rum. Da kommt der Name auch her, wenn es seinen Willen nicht kriegt. Oder wenn es bei einem sein will und es geht im Moment nicht, weil die Tür zu ist. Oder es möchte was essen und es gibt gerade nicht. Dann knurzt es so rum. Da kam ich irgendwie auf Knurzi.“

Ich bin wohl die neue Mama, ja. Zumindest verfolgt es mich immer auf Schritt und Tritt. Leider immer an der Leine wegen der Pferde hier. Die haben wirklich Angst vor dem Schwein, da muss ich immer ein bisschen aufpassen.

Freundschaft fürs Leben

Knurzi ist neugierig und gelehrig. Mittlerweile ist das Wildschwein die Attraktion auf dem Hof. Obwohl Julia an Knurzi hängt, überlässt sie es dem Wildschwein, wie lange es bei ihr und ihrer Familie bleiben möchte. „Wenn das Schwein jetzt beschließt 'Okay, ich will im Wald bleiben', dann ist das für mich auch in Ordnung. Ich möchte, dass es dem Schwein gut geht."

Und wenn Knurzi bleiben will, ist das für Julia auch okay. Bis zu 20 Jahre alt können Wildschweine werden. Eine echte Freundschaft fürs Leben.

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Jutta Herr