Aus Angst vor der Intensivstation – Patrick nimmt innerhalb von zwei Jahren 140 Kilo ab

Stand
Autor/in
Sarah Wilk

„Es war eine Sucht. Man isst einfach, weil man da jetzt Bock darauf hat. Und man isst auch weiter, obwohl man das Gefühl hat, dass man satt ist. Einfach weil es schmeckt."

Schon als kleines Kind ist Patrick pummelig. Doch es macht ihm nichts aus. Er hat Freunde, spielt viel draußen, ist immer in Bewegung. In der fünften Klasse ist er mit 70 Kilo der Schwerste. Dann beginnen auch die Hänseleien. „Da kamen dann so Sachen wie, der hat ja ne Männerbrust, Sumoringer oder fette Sau“, erzählt Patrick. „Das hat schon weh getan.“

Auch sein Vater war stark übergewichtig. Er verstirbt vor sechs Jahren an den Folgen von Diabetes. Trotzdem ändert Patrick nichts an seinem Essverhalten.

„Es war keine Seltenheit, dass ich mir zwei Döner und ne Pizza geholt habe und das war dann für mich eine Mahlzeit“.

Bis zu 6000 Kalorien nimmt Patrick damals täglich zu sich. Im Februar 2020 wiegt er 253 Kilogramm.

Sein Gewicht schränkt Patrick immer mehr ein: Er kann sich nicht mehr richtig bewegen, nicht einmal mehr Socken anziehen. „Weil ich so ein Typ bin, der anderen nicht zur Last fallen möchte, habe ich mich immer mehr zurückgezogen“, erinnert sich Patrick. Mit dem Gewicht kommen auch die gesundheitlichen Probleme. Mit nur 32 Jahren leidet er an Bluthochdruck, Diabetes und Herzrhythmusstörungen, die ihn sogar ins Krankenhaus bringen.

Doch dann kommt Corona und bei Patrick legt sich ein Schalter im Kopf um. Seine Angst, als Risikopatient auf der Intensivstation zu landen, ist so groß, dass er beschließt, sein Leben zu ändern. Er setzt sich intensiv mit dem Thema Ernährung auseinander, beginnt das Intervallfasten, macht Sport und zählt mit Hilfe einer App Kalorien. Mit Erfolg: in nur zwei Jahren nimmt er mehr als 140 Kilo ab.  Aus eigener Kraft, ohne Magenoperation. Das mache ihn besonders stolz, sagt Patrick. Heute wiegt er 107 Kilo. Sein Rat für alle, die ähnliches schaffen wollen:

„Man muss sich kleine Zwischenziele setzen. Das ist besser, als zu resignieren, weil das große Ziel noch so weit weg ist.“

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