Keine Miss Germany

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Der Schönheitswettbewerb Miss Germany hat sich ein neues Motto gegeben: "Empowering Authentic Women". Deshalb trat Lelia aus Meßstetten an. Um zu zeigen, dass jede Frau eine Chance auf den Titel hat. Diese Hoffnung hat sich leider nicht erfüllt. 

„Ich habe meine Teilnahme bei Miss Germany nicht so ernst genommen. Für manch andere war das die Chance ihres Lebens.“

„Es soll Menschen geben, die sich immer nur auf eine Sache konzentrieren – so war ich noch nie.“ Lelia lacht. „Ich bin ein engagierter Mensch, der immer viele Sachen parallel am Laufen hat.“ Derzeit ist das: ihr Studium in Sportmanagement und Jura, eine eigene Firma – die sie mit ihrem Freund gegründet hat – und ihren Blog. Der dreht sich rund ums Fahrradfahren, was sie intensiv betreibt. „Ich mag alles, was mit Bewegung, Ernährung und Training zusammenhängt – und natürlich auch Rennen fahren.“

Lelia hat 2016 mit dem Bloggen begonnen „Vor vier Jahren war das. Es gibt viele Blogs von Radprofis, aber wenige für Hobbyfahrer wie mich.“ Aber das war nicht ihre einzige Intention. Sie wollte damit von Beginn an gute Laune verbreiten.

„Mein Motto lautet: Schluss mit dem Warten aufs Wochenende, heute ist auch ein wunderbarer Tag.“

Mit dieser sonnigen Einstellung wollte sie auch bei der Wahl zur Miss Germany mitmachen – und wurde bitter enttäuscht. „Ich hatte das Gefühl, dass am Anfang ein paar Normale wie ich mitgezogen wurden, um das neue Motto ,Empowering Authentic Women‘ einzuhalten.“

‚Ich würde mich selbst als arm bezeichnen.‘

Tine muss im Monat mit wenigen hundert Euro über die Runden kommen. Die 39-Jährige ist körperlich krank und hat seit vielen Jahren eine wiederkehrende Depression. Sie arbeitet an einem ‚geschützten Arbeitsplatz‘ und bekommt Erwerbsminderungsrente.

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SWR