Bauernhoftiere helfen Noah beim sprechen Lernen

Stand
Autor/in
Günter Precechtel
Onlinefassung
Louisa Schneider

Andrea hat mit ihren Tieren eine neue Therapiemöglichkeit entwickelt. Die tiergestützte Behandlung hilft Kindern mit Entwicklungsstörungen. Kuh, Esel oder Hühner stimulieren die Kinder und beruhigen sie gleichzeitig. Noah kommt super gerne zu Andrea und den Tieren auf den Hof.

Niemand glaubt an die Fähigkeiten von Bauernhoftieren. Ich möchte das in die Welt tragen.

Andrea hat eine neue Therapiemöglichkeit ins Leben gerufen. Ihre tiergestützte Arbeit hilft Kindern mit Entwicklungsstörungen oder Behinderung. Die Nähe der Tiere wirkt beruhigend, aber auch anregend. Bei Andreas Therapie werden die einzelnen Stärken des jeweiligen Kindes gezielt gefördert: „Der besondere Ansatz bei der tiergestützten Arbeit ist, dass man sich nicht mit den Defiziten des Kindes aufhält und guckt, was das Kind nicht kann“, sagt Andrea. Vor zwei Jahren war die tiergestützte Therapie für Andrea noch ein Nebenerwerb. Aus der Methode schöpfen Kinder und Eltern jedoch viel Kraft. So sollen die Tiere dem kleinen Noah helfen zu sprechen. „Es geht einfach darum, dass er durch die Tiere stimuliert wird.“ 

Therapeutin und Landwirtin in einem  

Neben der Therapie bewirtschaftet die Bauernhofpädagogin zusammen mit ihrem Mann 100 ha Acker- und 20 ha Grünland. Seit fast 20 Jahren leitet das Ehepaar den Betrieb und setzt ausschließlich auf ökologischen Anbau. Andreas Leidenschaften werden dabei bestens verbunden: Mensch und Tier.  

Unsere biozertifizierte Landwirtschaft ist nicht nur ein Ort, an dem Lebensmittel erzeugt werden, sondern Bauernhof und Lebensschule in einem. 


Preisgekröntes Modellprojekt auf dem Bauernhof 

Für ihre Arbeit hat Andrea kürzlich eine Auszeichnung erhalten. Außerdem hat sie einen Förderverein gegründet und aus ihrer Therapie ein Modellprojekt gemacht, das auch für andere Höfe eine Chance sein kann. Dafür wurde sie nun mit einem Preis für landwirtschaftliche Unternehmerinnen ausgezeichnet. 
 

46 Jahre im gleichen Job: Hufschmied Hans-Peter

Das Problem ist, wie im Handwerk allgemein: Es will keiner mehr dreckig werden, es will keiner mehr bei Wind und Wetter draußen sein.
Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
Eigentlich ist Hans-Peter schon längst im Rentenalter, aber aufhören will der Hufschmied noch nicht so richtig. „So zweimal in der Woche, 2-4 Pferde, mehr will ich nicht. Und mehr lässt auch meine Frau nicht mehr zu“, sagt er lachend. Was ihn an seinem Beruf glücklich macht, hat er uns erzählt: „Man hat mit Lebewesen zu tun. Man hat eine Verantwortung gegenüber den Lebewesen.“
Nachwuchsmangel im Handwerk
Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
Ohne Pferde geht es nicht
Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“

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Günter Precechtel
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