Ahmet und sein Vater haben nicht viel Geld zum Leben. Die Miete bezahlt das Jobcenter. Bei Lebensmittel und weitere Ausgaben haben sie keinen großen Spielraum. Daher kaufen sie regelmäßig bei der Tafel Stuttgart ein.
Einkaufen bei der Tafel
Ahmet und sein Vater Valentin kaufen seit 10 Jahren regelmäßig bei der Tafel in Stuttgart Lebensmittel ein. Leonie von SWR Aktuell hat die beiden zufällig getroffen und kam mit ihnen ins Gespräch. Valentin erzählt: „Ich arbeite jetzt 4 bis 6 Stunden, aber auch dieses Geld ist nicht genug. Ich habe jetzt 3 kranke Kinder und nicht viel Zeit. Die Mutter ist bei den Kindern und ich bin bei der Tafel.“ Ahmet begleitet sein Vater beim Einkaufen in der Tafel Stuttgart Stadtmitte. Das hat er schon gemacht, als er noch in die Grundschule gegangen ist. Sein Traum:
Armut in Stuttgart
Die Schwäbische Tafel Stuttgart e.V. wurde 1995 gegründet. Das Ziel: Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken und bedürftige Menschen mit günstigen Lebensmitteln zu versorgen. Susanne ist Leiterin der Tafel Stuttgart Stadtmitte und erzählt: „Bei uns darf jede Person einkaufen, die bedürftig ist. Die Bedürftigkeit müssen wir prüfen anhand von Jobcenter-Bescheid, Rentenbescheid, Kontoauszügen oder auch Einkommensbescheiden. Und dann bekommt man eine Tafelkarte und kann hier bei uns dann einkaufen.“ Wie groß ist die Nachfrage? Susanne erklärt, dass pro Tag in die Tafel Stuttgart Stadtmitte um die 600 Menschen kommen: „Die Nachfrage ist groß und wird immer größer. Wir haben in Stuttgart 60.000 Menschen, die an der Armutsgrenze leben. Davon nutzen ca. 10.000 Menschen das Angebot der Tafeln. Die Menschen, die zu uns kommen, haben pro Tag, pro Person etwa 5-6 € zur Verfügung zum Leben.“
Dokumentation: Arm und Reich in Stuttgart
Mehr zum Thema gibt es bei SWR Aktuell: „Zwischen Luxus und Not: Arm und Reich in Stuttgart.“
Mehr zum Thema Leben mit wenig Geld:
Alleinerziehend und arm – Armut muss man nicht sehen
Hana ist alleinerziehende Mutter und Armutsbetroffen. Sie erzählt wie sich das anfühlt und warum es für sie als Alleinerziehende so schwer ist, zurück in finanziell geregelte Bahnen zu finden.
Jennifer wollte schon immer Bestatterin werden
Jennifer aus Backnang ist gerade mal 22 – und Bestatterin von Beruf. Zu ihrem Traumberuf fand sie schon während der Schulzeit.