Kaum fließendes Wasser, Flucht und Armut. Andreas aus Deckenpfronn war als Pfleger für die Organisation Ärzte ohne Grenzen im Südsudan. Eine Erfahrung, die ihn selbst oft an seine Grenzen brachte. Aber auch darüber hinaus.
Andreas war von Oktober 2019 bis Mai 2020 für Ärzte ohne Grenzen im Südsudan. Als „Nursing Activity Manager“ war er für die Koordination der pflegerischen Tätigkeit in der Klinik zuständig. Er ist Gesundheits- und Krankenpfleger und arbeitet sonst an der Uniklinik in Tübingen.
Vorstellung und Realität
Schon länger träumte er davon, seine Arbeit in der Pflege mit einem Auslandsaufenthalt zu verbinden. Auf einer Reise durch die Ukraine kam dann die zündende Idee: Humanitäre Nothilfe. Trotz intensiver Vorbereitung auf seine Zeit im Südsudan wurde ihm vor Ort erst bewusst, was ihn erwartet. "Da liegen je nach Station bis zu 20 Patienten in einen Raum mit den verschiedensten Schicksalen: Krankheit, Genesung und auch Tod direkt nebeneinander. Das hat mich am Anfang schon sehr berührt."
Corona im Südsudan
"Corona ist nicht die erste Krise, die die Menschen dort haben. Dieser tägliche Existenzkampf ist viel herausfordernder." Trotzdem ist gerade die Einhaltung der nötigen Hygiene fast unmöglich: "Es gibt sehr wenig verfügbares Wasser. Wenn du wenige Liter Wasser zur Verfügung hast, dann nimmst du erst das Wasser zum Trinken, dann zum Kochen. Und dann zum Händewaschen. Von der Verfügbarkeit von Seife ganz abgesehen."
Andreas hat Leben gerettet und musste Leben gehen sehen. Erfahrungen, die ihm für immer bleiben. Momentan schreibt er ein Buch und verarbeitet das Erlebte.
Als Kind vom Nachbarn missbraucht
Was Valeria als Kind erlebt hat, hat sie traumatisiert: Sie wurde mehr als sieben Jahre von einem Nachbarn missbraucht. Jahrelang hat die Vimbucherin ihre schrecklichen Erlebnisse verdrängt und sich nicht getraut darüber zu sprechen. Inzwischen findet sie es aber wichtig, darüber zu reden und auch andere zu ermutigen, sich zu öffnen.
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