Ray Lynch gibt mit 80 Jahren immer noch Stepptanz- und Jazzkurse in seiner Tanzschule

Stand
Autor/in
Markus Frank
Onlinefassung
Corinna Jähn
Porträt Corinna Jähn.

Ray Lynch hat seine eigene Tanzschule in Stuttgart. Vor 58 Jahren kommt der gebürtige Amerikaner nach Stuttgart. Mit 80 Jahren gibt er immer noch Stepptanz- und Jazztanzkurse.

Das ist nicht nur für die Füße, sondern für den Körper, die Seele und den Geist. Alles ist aktiv, wenn wir steppen.

Von Amerika nach Stuttgart 

Der gebürtige Amerikaner Ray wohnt seit 58 Jahren in Stuttgart. Schon als Kind entdeckt er seine Leidenschaft für den Stepptanz und lernt damals in der Tanzschule seines Onkels in New York das Steppen. Mit 22 Jahren kommt Ray durch seinen Militärdienst nach Stuttgart. Sein Job als GI ist schwierig für ihn: „Eigentlich glaube ich nicht ans Töten oder andere Menschen zu verletzen. Aber beim Militär wird man nicht gefragt. Man kriegt einen Job.“ 

Amerikanischer Stepptänzer gründet Tanzschule 

Trotz Militärdienst behält er den Stepptanz immer im Blick und gründet sogar 1975 seine erste Tanzschule. In dieser Zeit ist es nicht einfach für ihn, in Stuttgart eine Tanzschule zu eröffnen. Als Schwarzer sei es damals eine Herausforderung gewesen, Räumlichkeiten für eine Tanzschule oder eine Wohnung zu finden, erzählt Ray. Er hat damals einen guten Freund, der ihm bei der Suche geholfen hat und telefonisch bei Vermietern für Ray anfragt. Die Reaktion der Leute bestand oft darin, einfach aufzulegen, erinnert sich Ray. 

Ray gibt mit 80 Jahren immer noch Stepptanzkurse

Wann er in den Ruhestand geht? „Mein Leben ist so voll mit neuen Sachen, dass es schade wäre, in den Ruhestand zu gehen. Und einfach zu sitzen und nichts oder weniger zu tun. Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Wenn meine Schüler den ganzen Tag gearbeitet haben, dann ist es wichtig für mich, dass sie nicht nur Schritte lernen, sondern dass die lernen, ein Teil vom Leben zu genießen. Und das ist toll für mich“, meint der damals 71-Jährige. Mit seinen mittlerweile 80 Jahren ist Ray immer noch fit. An drei Abenden pro Woche gibt er Kurse in Stepp- und Jazztanz in seiner Schule. 

Rückkehr in die USA

Ob er es bereut, nach seinem Militärdienst nicht in die USA zurückgegangen zu sein? „Überhaupt nicht! Ich wohne schön, habe viele tolle Freunde, Familie,” erklärt Ray strahlend. 

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