Seit einem Badeunfall vor mehr als 20 Jahren ist Maria-Cristina aus Stuttgart vom ersten Halswirbel an querschnittsgelähmt. Sie kämpfte und erarbeitete sich ein Stück Selbständigkeit. Heute berät sie andere Betroffene.
1993 bei einem Badeurlaub in Griechenland springt Maria-Cristina vom Beckenrand. Sie ist damals 18 Jahre alt. Mit dem Kopf stößt sie fast ungebremst auf den Beckenboden, wird sofort bewusstlos und hört auf zu atmen. Zum Glück ist ihr Vater in der Nähe, reagiert geistesgegenwärtig und zieht sie aus dem Wasser. Maria-Cristina bricht sich den obersten Halswirbel und liegt 15 Monate im Krankenhaus. Die Diagnose: Querschnittslähmung.
Unterstützung nach Unfall
Doch sie kämpft, sie will ihr Leben nicht im Bett verbringen. „Wenn man so einen Unfall hat, ist die Unterstützung von anderen Menschen eins der wichtigsten Dinge, die man bekommen kann“, sagt sie. Und sie kann ein unschätzbares Gut ihr Eigen nennen: ihre Familie. Die steht vollkommen hinter ihr und hilft.
Dieses Glück gepaart mit ihrer großen Empathie veranlasst Maria-Cristina dann auch, anderen Menschen mit ähnlichem Schicksal zu helfen. Heute ist sie im Peer Counseling tätig, das heißt sie berät seit vielen Jahren Menschen mit Behinderung: „Selbstbestimmung und Selbstständigkeit sind natürlich für mich sehr wichtige Begriffe.“
Ein Stück Selbständigkeit
Körperlich ist Maria-Cristina auf Hilfe angewiesen. Rund um die Uhr hat sie verschiedene Krankenschwestern bei sich, die sie sehr schätzt. Durch neue Techniken kann sie aber auch viele Dinge selbst machen und ihr Leben selbst gestalten. „Ab und zu muss man sich auch die Vorteile und guten Seiten ins Gedächtnis rufen“, ergänzt sie lächelnd. So beneidete sie zum Beispiel zuletzt ein Freund, dass nach dem gemeinsamen Abendessen die Küche bereits von ihrer Pflegerin geputzt war.
Maria-Cristina würde zwar gerne selbst für sich spülen, sagt sie in die Kamera. Aber so sei es auch nicht schlecht. Ihre Lebenslust und ihren Humor lässt sie sich nicht nehmen. Und das ist gut so.
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