Jacqueline erfüllt sich ihren Traum: Schulabschluss Abitur

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Autor/in
Berno Graf

Jacqueline aus Pforzheim ist im Stadtrat, engagiert sich ehrenamtlich, arbeitet als Goldschmiedin und ist Mutter einer Tochter. In ihren 50ern setzt sie ihren größten Wunsch um: Abitur.  

Frau sitzt am Schreibtisch

Meine Eltern haben damals gesagt: Für das Gymnasium reichen meine Noten nicht. Daher musste ich auf die Realschule.

Abitur trotz Ehrenamt und Job 

Die Entscheidung der Eltern begleitet Jacqueline ihr Leben lang. Daher entscheidet sie sich, das Abitur nachzuholen: „Für mich war klar: Als Stadträtin mit den Fraktionssitzungen am Abend kann ich nicht in das Abendgymnasium gehen. Daher habe ich nach Fernschulen geschaut und habe mir die Unterlagen zuschicken lassen.” Trotz ihres zeitintensiven Ehrenamtes und ihres Jobs als Goldschmiedin beschließt sie den verpassten Schulabschluss anzugehen – aber heimlich. Denn sie erzählt, dass enge Freundinnen skeptisch waren und sie gefragt haben: Wie willst du das schaffen? Die 57-Jährige beschließt: „Wenn ich das jetzt durchziehen möchte, halte ich lieber meinen Mund und gucke, dass ich im stillen Kämmerlein lerne.” 

Blackout in der Prüfung 

Jacqueline fiel das Lernen nicht immer leicht und immer wieder zweifelt sie, weil ihr die Arbeit über den Kopf wächst und sie auch mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat. Aber die schriftlichen Prüfungen meistert sie ohne Probleme. Die 57-Jährige erzählt: „Für mich war die letzte Prüfung eine echte Prüfung und Herausforderung. Ich musste einiges zusammenkratzen, dass ich durch die Prüfung doch noch durchkomme. Ich hatte einen Blackout. Ich schaute auf das Blatt, es war nur eine Aufgabe darauf und ich hatte diese nie geübt. Mein Gehirn setze in diesem Moment einfach aus.” Dennoch schließt sie das Abitur erfolgreich ab und entscheidet weiterhin die Schulbank zu drücken. Ihr Ziel: ein abgeschlossenes Studium. 

Frau mit Abiturzeugnis
Glücklich hält Jacqueline ihr lang ersehntes Zeugnis in der Hand.
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Autor/in
Berno Graf