Fatma eröffnet in Mainz Bretzenheim ihren eigenen Dönerladen

Stand
Autor/in
Anna Pöhler
Anna Pöhler
Julian Camargo Krauskopf
Heimat RP

Ich habe das so gelernt wie meine Oma, jahrelang, immer gleich.

Jeden Morgen macht Fatma in ihrem Dönerladen in Mainz Teig, nach dem Rezept von ihrer Oma aus der Türkei. Viele andere Dönerläden kaufen einfach Teiglinge, Fatma wollte etwas anders machen. „Ich hatte am Anfang einen Mitarbeiter, der selbst mal einen Dönerladen hatte, er sagte: ‚Keiner macht das so.‘“

Fatma aber zog ihren Traum durch! Vor dreieinhalb Jahren hat sie eröffnet. Eigentlich wollte sie schon vor 13 Jahren einen eigenen Laden aufmachen, aber dann wurde ihre Tochter krank. Senna, ihr ältestes von drei Kindern, hatte akutes Leberversagen, der Grund: eine seltene Erbkrankheit. „Meine Sonne war weg in diesem Moment.“ Sie und ihr Mann Eray haben gerade ihr drittes Kind bekommen und gehen alle gemeinsam mit Senna ins Krankenhaus. Sie bekommt schnell eine Spenderleber.

Für Fatma ist ihr Laden mehr als nur ein Geschäft

Heute kann Senna mit Medikamenten ein fast normales Leben führen. Fatma hat viel Zeit gebraucht, um das zu verarbeiten. Dann entschließt sie sich, nicht mehr zu Hause sitzen zu wollen und eröffnet den Laden: „Das hier ist wie mein Therapieplatz.“ Und noch etwas macht Fatma anders: Sie beschäftigt zwei Frauen und nur einen Mann. Frauenpower im Dönerladen!

Beide waren zunächst Kundinnen im Laden, dann kamen die Frauen ins Gespräch. Alle waren einsam, hatten keine Aufgabe, Fatma fragt sie sofort, ob sie helfen möchten! Ayse und Aydan sind seitdem fester Bestandteil im Laden – und es fühlt sie für alle eher wie eine Familie an als ein Verhältnis zwischen Chefin und Angestellten.

Mit gutem Essen und türkischer Gastfreundschaft konnte Fatma und ihre Mitarbeitenden sich so in kürzester Zeit eine große Stammkundschaft aufbauen, die gerne in den Laden kommt und die hohe Qualität der Lebensmittel zu schätzen weiß.

Mehr Heimat

Endingen

„Die Zukunft vom Weinbau ist nicht wirklich sicher.” Deshalb ist Christopher Winzer im Nebenerwerb ...

Christopher ist Nebenerwerbswinzer am Kaiserstuhl. Vollzeit arbeitet der 28-Jährige als Feinwerkmechaniker in der Industrie. Er erzählt, warum er nicht hauptberuflich als Winzer arbeitet.

Fellbach

„Im Kiosk bist du alles: Psychologin, Kindergärtnerin, Fundbüro etc.” Deshalb führt Tatjana zwei Kioske ...

Tatjana führt in Fellbach zwei Kioske. Diesen Job hat sie noch gar nicht lange. Die 31-Jährige erzählt, wie es dazu kam und was sie bewegt.

Forbach

Haare spenden? Der 9-jährige Emil spendet seine Haare an Krebskranke

Mit 6 Jahren fasst Emil den Entschluss: Ich will meine Haare spenden. Jetzt, drei Jahre später, ist der Tag gekommen. Der langersehnte Friseurtermin steht an.