Manfred ist seit fast zehn Jahren in der JVA Frankenthal Gefängnis-Seelsorger. ‚Der Knastprediger‘ – so wird er von den Insassen genannt. Oft ist Manfred einer der Wenigen, mit denen die Gefangenen über ihre Sorgen sprechen. Viele von ihnen begleitet er während der gesamten Haftdauer. Dass das kein einfacher Job ist, weiß er nur zu gut:
In der Kapelle der Justizvollzugsanstalt Frankenthal hält er Gottesdienste für Häftlinge. Viele von ihnen kommen, um ihm zuzuhören. „Ich merke schon, dass da eine ganze Zahl an Gefangenen dabei ist, die was mitnehmen. Die hören zu und manchmal kommen auch Widerworte oder eine Nachfrage: ‚Wie haben Sie denn das jetzt gemeint?‘“
Ursprünglich hat Manfred eine Ausbildung zum Physiklaboranten gemacht. Doch er merkt, dass das nichts für ihn ist. Er wünscht sich eine Arbeit mit Menschen und wagt den kompletten Neuanfang. Er studiert Theologie, wird erst Pastoralreferent und dann Seelsorger im Gefängnis. „Seelsorger zu sein, ist für mich weniger ein Beruf als mehr eine Lebenshaltung, mit der ich anderen begegne. Mir begegnet immer wieder diese Vorstellung: Im Gefängnis, das sind die Bösen und wir draußen sind die Guten. Und meine Erfahrung ist, dass diese Unterscheidung nicht funktioniert. Mir begegnen hier drinnen Menschen, die, genau wie ich, von Gott geschaffen sind, die gut sind – die aber eben halt Fehler gemacht haben. So wie auch ich in meinem Leben schon manchen Fehler gemacht habe.“
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