Manfred ist der ‚Knastprediger‘ in der JVA Frankenthal

Stand
Autor/in
Julia Jacobus
Onlinefassung
Helen Riedel
Bild von Helen, Multimedia-Redakteurin SWR heimat
Julian Camargo Krauskopf
Heimat RP

„Als ich entdeckt habe, dass der Beruf des Seelsorgers etwas für mich sein könnte, hat sich eine neue Welt für mich geöffnet. Das jetzt beruflich machen zu können, Menschen zu begleiten in Extremsituationen, aber auch auf dem Glaubensweg – das ist mein Ding.“

Manfred ist seit fast zehn Jahren in der JVA Frankenthal Gefängnis-Seelsorger. ‚Der Knastprediger‘ – so wird er von den Insassen genannt. Oft ist Manfred einer der Wenigen, mit denen die Gefangenen über ihre Sorgen sprechen. Viele von ihnen begleitet er während der gesamten Haftdauer. Dass das kein einfacher Job ist, weiß er nur zu gut:

„Wenn ich morgens ins Gefängnis gehe, schließe ich zehn Türen auf, bis ich in meinem Büro bin. Und am Ende des Arbeitstags schließe ich diese zehn Türen auch wieder ab. Das hilft mir dann auch, bis ich draußen am Auto bin, all das Belastende, was ich im Laufe des Tages natürlich auch erlebe und höre, hinter mir zu lassen.“

In der Kapelle der Justizvollzugsanstalt Frankenthal hält er Gottesdienste für Häftlinge. Viele von ihnen kommen, um ihm zuzuhören. „Ich merke schon, dass da eine ganze Zahl an Gefangenen dabei ist, die was mitnehmen. Die hören zu und manchmal kommen auch Widerworte oder eine Nachfrage: ‚Wie haben Sie denn das jetzt gemeint?‘“

Ursprünglich hat Manfred eine Ausbildung zum Physiklaboranten gemacht. Doch er merkt, dass das nichts für ihn ist. Er wünscht sich eine Arbeit mit Menschen und wagt den kompletten Neuanfang. Er studiert Theologie, wird erst Pastoralreferent und dann Seelsorger im Gefängnis. „Seelsorger zu sein, ist für mich weniger ein Beruf als mehr eine Lebenshaltung, mit der ich anderen begegne. Mir begegnet immer wieder diese Vorstellung: Im Gefängnis, das sind die Bösen und wir draußen sind die Guten. Und meine Erfahrung ist, dass diese Unterscheidung nicht funktioniert. Mir begegnen hier drinnen Menschen, die, genau wie ich, von Gott geschaffen sind, die gut sind – die aber eben halt Fehler gemacht haben. So wie auch ich in meinem Leben schon manchen Fehler gemacht habe.“

Zufallsbegegnung in Esslingen: Wie sich Ednaldo und Adina ineinander verliebt haben

Wir sind in Esslingen unterwegs. Uns fallen zwei Menschen auf, weil sie den gleichen Rucksack tragen. Sie halten Händchen, deshalb fragen wir nach ihrer Kennenlerngeschichte.  

Einstieg als Rettungsschwimmerin mit 65? Die heute 83-jährige Margarete nimmt immer noch an Wettkämpfen teil.

Das Training hat sich ausgezahlt: Margarete hat das Schwimmen erst spät für sich entdeckt und nimmt jetzt mit 83 Jahren immer noch erfolgreich bei Wettkämpfen der DLRG teil.