Aileen will mehr Verständnis fürs Stillen in der Öffentlichkeit

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Es macht ihr nur selten Spaß mit ihrem Sohn Ben in Restaurants oder Cafés zu gehen, erzählt Aileen. Denn in Baden-Baden gebe es zum Beispiel kaum Wickelräume und Stillen sei auch oft nicht erwünscht.

„Beim Stillen habe viele komische Blicke zugeworfen bekommen. In manchen Restaurants kamen sogar die Kellner zu mir und haben gesagt, sie wollen nicht, dass ich Ben dort stille,“ erklärt Aileen. Doch was bleibe anderes übrig? Babys könnten nun mal noch keine Portion Pommes essen. Und für’s Stillen auf die Toilette zu gehen, ist für sie keine Option:


„Ich finde es entwürdigend, fürs Stillen auf die Toilette zu gehen.“

„Man konnte meine Brust nie sehen“

Um niemanden in Verlegenheit zu bringen, habe Aileen immer ein Tuch über ihre Brust gelegt, so dass man nichts sehen konnte, während sie Ben gestillt hat. „Wenn man nicht gewusst hat, was ich da mache, hat man auch nichts erkennen können.“ Aber nicht nur, dass Aileen viel Unverständnis für’s Stillen in der Öffentlichkeit geerntet hat, sie findet generell wird zu wenig für Familien angeboten. In den wenigsten Cafés und Restaurants gebe es Wickelräume. Spezielle Angebote für junge Familien gebe es keine. Doch sie sagt, „nur weil ich jetzt Mama bin, heißt das ja nicht, dass ich nicht mehr raus und unter Leute will. Aber das wird einem schon schwer gemacht.“

„Stillen ist das Natürlichste der Welt“


Immer wieder gibt es Diskussionen, ob stillen sehr gut für das Kind sei oder es sich nicht schickt, dem Kind die Brust zu geben. Für Aileen ist klar: „Stillen ist das Natürlichste der Welt und das Beste, was man seinem Kind geben kann.“ Doch scheinbar teilen vor allem ältere Baden-Badner diese Meinung nicht. Aileen erzählt, dass vor allem ältere Leute auf die zugekommen wären und sie gebeten hätten, Ben nicht in ihrer Nähe zu stillen. Für Aileen völlig unverständlich: „Früher gab es doch gar keine andere Möglichkeit als das Kind zu stillen. Warum haben dann gerade ältere Leute was dagegen?“

Aileen lässt sich davon aber nicht entmutigen. Sie will mögliche weitere Kinder auch stillen – egal ob Zuhause auf der Couch oder in einem Café. Und sie sagt, dass es auch zumindest andere Mütter gibt, die zu ihr kommen und sagen: „Schön, dass du noch stillst.“

Freudenstadt

Mama im Rollstuhl: Familienglück mit Erbkrankheit SMA

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SWR