CSD: Nicht nur ein bunter Umzug, sondern eine Demonstration

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Dragqueen Luna Lube aus Heilbronn demonstriert mit vielen tausend Menschen auf dem Christopher Street Day in Stuttgart für die Rechte aller Menschen. Warum Luna gerne Drag macht, hat sie dort erzählt. 

Teilnehmer beim Christopher Street Day

Einen Umzug kannst du an Karneval haben – das hier ist eine Demonstration für die Rechte aller Menschen. 
 

Die Christopher-Street-Days finden dieses Jahr von April bis Oktober in vielen Städten in ganz Deutschland statt.

Dragqueen Luna Lube

Eine Teilnehmerin, die wir beim CSD in Stuttgart getroffen haben, ist Dragqueen Luna Lube. „Drag mache ich, um die Reaktionen der Menschen zu bekommen – egal ob positiv oder negativ. Vor allem die negativen Reaktionen geben mir das Gefühl, dass ich jetzt genau das Richtige tue”, sagt Luna.

Party, Parade und Polit-Demo

Bei CSDs gibt es nicht nur Party und eine bunte Parade, es ist eine Polit-Demo. Die Kernforderung: Gleiche Rechte für alle Menschen. Nach Angaben der Veranstaltenden waren in Stuttgart bis zu 25.000 Personen angemeldet. Mehrere hunderttausend Menschen standen laut Polizei entlang der Route und feierten und demonstrierten mit.

Mehr Infos zum Stuttgarter CSD gibt es hier.

46 Jahre im gleichen Job: Hufschmied Hans-Peter

Das Problem ist, wie im Handwerk allgemein: Es will keiner mehr dreckig werden, es will keiner mehr bei Wind und Wetter draußen sein.
Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
Eigentlich ist Hans-Peter schon längst im Rentenalter, aber aufhören will der Hufschmied noch nicht so richtig. „So zweimal in der Woche, 2-4 Pferde, mehr will ich nicht. Und mehr lässt auch meine Frau nicht mehr zu“, sagt er lachend. Was ihn an seinem Beruf glücklich macht, hat er uns erzählt: „Man hat mit Lebewesen zu tun. Man hat eine Verantwortung gegenüber den Lebewesen.“
Nachwuchsmangel im Handwerk
Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
Ohne Pferde geht es nicht
Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“

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SWR