Sabines Weg vom Heim zum Hof war nicht einfach. Sie ist 1960 als zweite Tochter ihrer alleinerziehenden Mutter in Solingen geboren und wuchs bettelarm auf. „Ich kann mich an die innere Not unserer Mutter erinnern, wenn so wenig Essen da war,“ erzählt sie. Ihre Erfahrungen von damals prägen sie bis heute:
Mit sechs Jahren musste Sabine in ein Kinderheim ziehen. Ihre Zeit dort beschreibt sie als „massiv für Körper und Seele.“ Sie berichtet von willkürlichen, brutalen Bestrafungen und einem durchgehenden Gefühl des Ausgeliefertseins. Zu Beginn kam Sabines Mutter noch jede Woche zu Besuch. Doch als ihre Mutter mit einer psychischen Erkrankung diagnostiziert wurde, konnte sie das Kinderheim nicht mehr besuchen. Sabines Mutter wurde ein Vormund zugeteilt, der sie im Alter von 38 Jahren in einem Altersheim unterbrachte. Als Sabine 16 Jahre alt war, führte sie ein letztes Telefonat mit ihrer Mutter. Die Mutter solle verlegt werden, das wolle sie auf keinen Fall.
Im selben Jahr verließ Sabine das Kinderheim und fand ihr Glück in der Landwirtschaft. In Kahlenborn in der Eifel lernt sie ihren jetzigen Ehemann Willi kennen. Die beiden gründen eine Familie und einen landwirtschaftlichen Betrieb.
Heute kann Sabine sagen: „Ich habe so viel Grausames erlebt, sodass ich ganz viel nachdenken und an mir arbeiten musste, um gesellschaftsfähig zu werden. Wahrscheinlich bin ich deshalb besonders glücklich.“
Den ganzen Film über Sabines Vergangenheit und wie sie jetzt nochmal Neues wagt, findet ihr unter dem Titel „Sabines Reise zum Licht – Eine Landwirtin auf neuen Wegen“ in der ARD Mediathek.
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