Angefangen hat alles damit, dass das Land Baden-Württemberg zu Beginn der 1970er vier 150 Jahre alte hölzerne Solebehälter südlich von Rottweil abreißen wollte. Sie wurden nicht mehr gebraucht, denn die Salzproduktion war schon 1969 eingestellt worden.
Da die Narren der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte sich schon lange ein Museum wünschten, hatten sie die Idee, diese architektonisch wertvollen Kuppelbauten dafür zu nutzen.
Die Stadt Bad Dürrheim kaufte schließlich zwei der Kuppeln und schaffte sie in den Kurort. Nur eine davon überlebte den Transport und das Zwischenlager. Im Mai 1973 konnte sie schließlich als Narrenschopf eingeweiht werden.
Mehr Platz für die Figuren
Bald schon wurde der eine Kuppelbau für all die närrischen Figuren zu klein. Zu den anfänglich 300 kamen im Lauf der Jahre weitere 100 hinzu. Ein weiterer Bau musste her. Doch der Gemeinderat Bad Dürrheims sprach sich gegen eine Erweiterung unter städtischer Regie aus, und die Vereinigung hatte für einen Neubau nicht genügend Geld. Vizepräsident Walter Schneider machte den entscheidenden Vorschlag: "Lasst uns einen Förderverein gründen." Gesagt, getan: Im April 1980 trat die Gründungsversammlung des Vereins Narrenschopf Bad Dürrheim zusammen.
Die Narren besorgten sich einen Kredit und legten selbst mit Hand an, so dass der nun zwei Kuppel umfassende Narrenschopf im September 1983 eröffnet werden konnte. 31.000 Interessierte sahen sich im ersten Jahr nach der Wiedereröffnung die vielfältigen Masken und Häser an; in den Folgejahren pendelte sich die Besucherzahl bei 25.000 ein.
Es war im Frühsommer 1991, als der Architekt und Vereinsschatzmeister Guido Rebholz dem damaligen Vorsitzenden erneut eröffnete: "Martin, mir münt nomol baue." Um noch mehr Besucher in das Museum zu locken, wurde eine dritte Kuppel gebaut. Dort finden seit März 1994 Wechselausstellungen ihren Platz: "Der Steinzeitmensch und seine Erfindungen", "afrikanische Krippenkunst" oder auch die Bilder eines Malwettbewerbs namens "Mein schönster Narr" wurden im dritten Bau bereits präsentiert.
Von diesen kulturellen Aktivitäten profitiert die Dauerausstellung: Der Bekanntheitsgrad des Narrenschopfs stieg, und der Verein kann mit Hilfe der zusätzlichen Einnahmen den Bestand gewährleisten. Schließlich, so Ministerpräsident Erwin Teufel bei der Eröffnungsfeier im Jahre 1994, "soll ja das ganz Jahr über ein klein bissle Fasnet sein".
Verein Narrenschopf Bad Dürrheim e.V.
- Straße:
- Luisenstraße 41
- Ort:
- 78073 Bad Dürrheim
- Telefon 07726-977601
- E-Mail:
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- URL:
- narrenschopf.de/