Schuttig
Er trägt ein rotes Flecklegewand; Schneckenhäuser und drei rote Wollquasten zieren seinen Dreispitz-Hut aus Stroh. In seinen Händen trägt er manchmal eine Riesenstreckschere und auch an Haselstecken befestigte Schweinsblasen ("Saublodere"), mit denen er eifrig Krach macht. Gesichter hat der Schuttig viele: Mal ist er die Langnase oder der Lätsch, mal das Mundle oder der Bäregfriss. Das zumindest sind die traditionellen Schuttig-Larven, ihr Alter wird auf 180 Jahre geschätzt. Heute gibt es außerdem den Teufelsschuddig (im schwarzen Gewand), den Fratz oder die Wildmänner. Manche Larven sind nur einmal zu sehen - so z.B. der Sonntag oder gar Napoleon. Jeder Elzacher Narr besitzt verschiedene Masken, die er eifrig wechselt. Woher der Schuttig seinen Namen hat, darüber streiten sich die Gelehrten. Die einen meinen, er käme vom "Schauertag", auch "Schurtag" - so heißt der Aschermittwoch mancherorts. Andere sagen, Schuttig könnte mit dem Wort "Schaut, Schote, Schudi" für Narr zusammenhängen. Somit könnte Schuttig »der Närrische« bedeuten.
Rägemolli
Auch ein Schuttig, allerdings einer, der nur noch selten in Erscheinung tritt. Sein Leinengewand ist voller großer schwarzer Punkte - daher auch der Name, denn Rägemolli heißt im Dialekt der Feuersalamander. Auf seinen Rücken ist außerdem die Sonne gemalt, auf seiner Brust trägt er den Mond zur Schau. Seinen Hut zieren statt wollene Bollen Papierbollen. Lustig ist seine Larve mit den roten Bäckchen, dem Schnurrbart und den hohen, geschwungenen Augenbrauen.