"Krebs war ein Tabuthema. Es gab praktisch keine Krebskranken, sie sich geoutet haben", erinnert sich Reinhard Büttner, Präsident des Deutschen Krebskongresses 2024. In den Siebzigern wurde kaum über die Krankheit gesprochen und Angehörige haben teilweise erst nach dem Tod eines Familienmitglieds erfahren, dass er an Krebs gestorben war.
Mildred Scheel bricht das Tabu Thema Krebs
Gegründet wurde die Deutsche Krebshilfe 1974 von der Radiologin Mildred Scheel. Sie war eine der Ersten, die das Tabu gebrochen und offen über Krebs gesprochen hat. Für sie war das wichtigste Ziel, die öffentliche Wahrnehmung auf die Volkskrankheit Krebs zu lenken. Auch, um die Heilungschancen zu verbessern. Mildred Scheel starb später selbst an Krebs.
Die Deutsche Krebshilfe finanziert sich ausschließlich aus Spenden, dank der Spendenbereitschaft der Bevölkerung hat sie in 50 Jahren über drei Milliarden Euro an Zuwendungen erhalten. Von Anfang an hat die Organisation keine Spenden von der Pharmaindustrie angenommen und erhält auch heute noch keine öffentlichen Mittel.
Deutsche Krebshilfe stellt 56 Millionen Euro für die Forschung zur Verfügung
Im Jahr 2023 hatte die Organisation 158 Millionen Euro aus Spenden und Erbschaften zur Verfügung. Damit konnte sie 177 neue Projekte auf den Weg bringen und stellte 56 Millionen Euro für Projekte zur klinischen und zur Versorgungsforschung bereit. Die Deutsche Krebshilfe unterstützt auch zahlreiche bundesweite Selbsthilfeorganisationen.
In ihrem jüngstem Forschungsschwerpunkt untersucht die Krebshilfe Sozioökonomische Unterschiede, sowie soziale und finanzielle Folgen von Krebserkrankungen. Damit soll auch die soziale Ungleichheit in der Versorgung von Krebspatienten erforscht werden, denn die Benachteiligung von Personen mit niedrigem Einkommen sollte vermieden werden.
Deutsche Krebshilfe Preis mit 15.000 Euro dotiert
Jährlich wird von der Stiftung den Deutsche Krebshilfe-Preis an Krebsforschende im In- und Ausland vergeben, er ist mit 15.000 Euro dotiert. Im Jahr 2023 haben ihn Professor Dr. Reinhard Büttner, Professor Dr. Jürgen Wolf und Professor Dr. Roman Thomas aus Köln für ihre Forschung auf dem Gebiet der Diagnostik und Therapie bei Lungenkrebs erhalten.