Weltberühmt ist der Armenier Aram Chatschaturjan dank seines Violinkonzerts, des „Säbeltanz“ und seines Balletts „Spartacus“. Weniger bekannt, aber nicht weniger reizvoll ist seine Bühnenmusik zum russischen Drama „Maskerade“.
Das liegt vor allem an einem pompösen Walzer, der auch in der zugehörigen Orchestersuite nicht fehlen darf. Das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart und Dirigent Ilyich Rivas entführen uns mit dem SWR2 Musikstück der Woche in die Welt von Schein und Sein.
Ein Königreich für einen Walzer
Es ist eine Geschichte, die entfernt an Aschenputtel erinnert: Auf einem prächtigen Ball trifft ein junger Fürst auf eine geheimnisvolle Maskenträgerin. Fasziniert möchte er erfahren, wer sie ist, doch einfach macht sie es ihm nicht. Nur ein glänzendes Armband gibt einen Hinweis. Ist seine Trägerin etwa Nina, die Frau eines engen Vertrauten des Fürsten?
„Wie schön ist dieser neue Walzer!“, seufzt diese Nina jedenfalls auf dem Ball. „Etwas zwischen Trauer und Freude ergriff mein Herz.“ Diese Sätze aus dem Drama des russischen Romantikers Michail Lermontow regten den Komponisten Aram Chatschaturjan offenbar am meisten an, als er sich für eine Produktion im Kriegsjahr 1941 an die Komposition einer Bühnenmusik zu dem Stück machte.