Wer seine Heizung effizient betreibt, kann eine Menge Heizkosten und Energie sparen. Eine wichtige Rolle spielt dabei ein hydraulischer Abgleich. Für größere Wohnhäuser mit Gasheizung ist er sogar schon Pflicht.
Was ist ein hydraulischer Abgleich?
Der hydraulische Abgleich beruht auf dem physikalischen Prinzip von Druck und Wasserverteilung. Das Wasser in der Heizung sucht sich immer den Weg des geringsten Widerstandes. Dabei fließt durch kurze, dicke Rohre mehr Wasser als durch lange, dünne. Die Folge: Zimmer, die vom Heizkessel weiter entfernt sind, werden oft nicht richtig warm. Räume, die näher am Heizkessel liegen, werden häufig zu heiß. Das ist nicht nur ungemütlich, sondern verschleudert auch unnötig Energie und Geld.
Was passiert bei einem hydraulischen Abgleich?
Dabei wird zunächst der genaue Heizbedarf der Räume ermittelt, also für jeden Raum die tatsächlich benötigte Wärmemenge. Berücksichtigt werden dabei auch Grundvoraussetzungen des Hauses beziehungsweise der Wohnung, etwa ob die Außenwände gedämmt oder die Fenster isoliert sind. Dann wird berechnet, wie viel Wasser jeder einzelne Heizkörper braucht und welche Pumpleistung dafür nötig ist. Dann werden noch die Thermostatventile genau eingestellt. Ziel ist es, dass jeder Heizkörper genau so viel Wärme erhält, dass die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen.
Für wen ist ein hydraulischer Abgleich sinnvoll?
Laut Verbraucherzentrale ist ein Abgleich grundsätzlich bei allen Gebäuden sinnvoll - unabhängig vom Baujahr. Bei einem Neubau sollte er selbstverständlich sein. Ansonsten sei er sinnvoll:
- wenn Sie mit einer Wärmepumpe heizen
- wenn Sie mit einem Brennwertgerät heizen
- nach größeren Maßnahmen zur Wärmedämmung
Wie teuer ist ein hydraulischer Abgleich?
Die genauen Kosten für einen hydraulischen Abgleich hängen vom Zustand und Aufbau der Heizung ab - und variieren deshalb stark. Die Verbraucherzentrale beziffert die Kosten für ein Einfamilienhaus mit 10 Heizkörpern mit rund 400 Euro (Grundlagenermittlung, Stand März 2022). Da sich durch einen hydraulischen Ausgleich aber Wärmeenergie sparen lässt, lohnt sich die Maßnahme auf jeden Fall. Zudem fördert der Staat den hydraulischen Abgleich bei bestehenden Heizsystemen mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude.