Wer in der Verbandsgemeinde Bad Kreuznach einen verwahrlosten Hund, eine hilflose Katze oder einen verletzten Hasen findet, kann ihn ab Januar 2024 nicht mehr im Tierheim Bad Kreuznach abgeben. Das Tierheim hatte die Gebühren kräftig erhöht. Der Verbandsgemeinderat kündigte daraufhin den Vertrag. Die Gemeinde hoffte, andere Tierheime zu finden, die einspringen.
Tierheime in Worms und Ingelheim springen nicht ein
Aus dem Tierheim Worms heißt es, man werde sicher keine Fundtiere aus der Verbandsgemeinde in Bad Kreuznach aufnehmen. Leiterin Christiane Gumpert sagte, sie hoffe, dass dies auch kein anderes Tierheim tun werde. "Es ist ein Unding, wie die Verbandsgemeinde Bad Kreuznach mit dem Tierheim umgeht und wie wenig die Arbeit wertgeschätzt wird."
Auch das Tierheim Ingelheim will keine Fundtiere aus der Verbandsgemeinde Bad Kreuznach aufnehmen. Leiterin Alexandra Blau sagte, ihr Tierheim habe die Fundtierpauschale ebenfalls erhöhen müssen. Sie zeige sich solidarisch mit dem Tierheim in Bad Kreuznach.
Verbandsgemeinde Bad Kreuznach auf sich allein gestellt
Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Kreuznach, Marc Ullrich (parteilos), sagte auf SWR-Anfrage, die Verbandsgemeinde stehe nun vor einer Herausforderung. Es sei immer noch nicht geklärt, wo die Fundtiere zukünftig untergebracht werden könnten. Zudem sei es schwer abschätzbar, wie viele Tiere überhaupt gebracht würden.
Die Gemeinde sucht nun nach Tierschutzorganisationen, die sich um verwaiste Katzen oder ein ausgesetztes Meerschweinchen kümmern könnten. Bürgermeister Marc Ullrich fürchtet, dass der Aufwand zu groß sein wird. Auch weil mit weiten Fahrtstrecken gerechnet werden müsste. Die Verbandsgemeinde schafft sich dennoch in einem ersten Schritt Transportboxen für Tiere an – eine kleinere und eine größere.