Eine Elfmeter-Entscheidung war es, die die Emotionen bei dem Freundschaftsspiel am 4. Februar 2024 in Mainz-Ebersheim zum Kochen brachte. Zuvor hatte ein Spieler des Wiesbadener Vereins SC Meso-Nassau einen gegnerischen Spieler vom TSV Mainz-Ebersheim gefoult.
Als der Schiedsrichter daraufhin einen Elfmeter für Mainz-Ebersheim gab, eskalierte die Situation. Es kam zu einer Schlägerei. Ein Spieler aus Mainz wurde schwer verletzt, musste mit gebrochener Nase und ausgeschlagenen Zähnen ins Krankenhaus. Ein zweiter erlitt Prellungen.
Schlägerei nach Elfmeter-Entscheidung Spielverbot für Wiesbadener Fußballmannschaft nach Angriff auf Mainzer Spieler
Bei einem Freundschaftsspiel waren Wiesbadener Fußballer ausgerastet und hatten zwei Mainzer Spieler verletzt. Jetzt hat ein Sportgericht die Mannschaft vorläufig gesperrt.
Drei Spieler vom SC Meso-Nassau gesperrt
Jetzt hat das Sportgericht entschieden: Die drei Wiesbadener Spieler, die gewalttätig geworden waren, dürfen für Jahre nicht mehr im Verein Fußball spielen. Zwei Spieler wurden für dreieinhalb Jahre gesperrt, der dritte für ein Jahr und einen Monat. Und das gelte nicht nur für die hessische Liga, so der Vorsitzende des Gerichts Rainer Lach.
Restliche Mannschaft aus Wiesbaden bis 20. März gesperrt
Außerdem verhängte das Sportgericht ein Spielverbot bis zum 20. März für die restliche 2. Mannschaft des SC Meso-Nassau. Spiele, die die Mannschaft in dieser Zeit gehabt hätte, werden alle mit 3:0 für den jeweiligen Gegner gewertet.
Das Spielverbot für die Mannschaft sei verhältnismäßig kurz, weil der Verein sich im Nachgang so gut verhalten habe, sagt Rainer Lach. In der Verhandlung habe er gemerkt, dass alle Beteiligten den Sachverhalt aufklären wollten. Maximal könne ein Spielverbot von sechs Monaten ausgesprochen werden.
Geldstrafe und Gewaltprävention für SC Meso-Nassau
Neben dem Spielverbot muss der Verein eine Geldstrafe in Höhe von 1.000 Euro zahlen. Diese Summe könne um die Hälfte verringert werden, wenn der SC Meso-Nassau an einem Programm für Konfliktlösung und Gewaltprävention teilnehme, so Lach weiter. Der Verein habe angekündigt, das zu tun.
Gewalt im Fußball - Stadt Wiesbaden hat reagiert
Abgebrochene Amateurfußballspiele, Schiedsrichter und Trainer, die bedroht werden - darauf hat die Stadt Wiesbaden im vergangenen Sommer reagiert. Es wurde eine Task-Force gegründet. Diese Arbeitsgruppe besteht unter anderem aus Jugend- und Fußballwarten, der Stadträtin für Sportangelegenheiten, dem Sportamtsleiter, Vertretern der Polizei und des Schiedsrichterausschusses.
Platzsperre droht Gewalt im Fußball: Wiesbaden richtet Task-Force ein
Pyro, Beleidigungen, Prügeleien - auch in Wiesbaden gibt es immer mehr Gewalt rund um Fußballspiele. Jetzt wurde eine Task-Force eingerichtet.
Die Task Force soll bei Fehlverhalten auf und am Rande des Fußballplatzes in erster Linie vermitteln. Falls alle Sanktionen und Klärungsversuche nicht helfen, kann einem Verein in letzter Konsequenz sogar verboten werden, seinen Trainingsplatz zu nutzen.