Prozessbeginn in Wiesbaden

Pferdewirt wegen Missbrauchs vor Gericht

Stand
Autor/in
Rabea Amri
Katja Jorwitz
SWR4 Moderatorin Katja Jorwitz

Am Landgericht in Wiesbaden hat der Berufungsprozess gegen einen Pferdewirt begonnen, der auch in Ingelheim Pferde untergestellt hatte. Er soll eine Schutzbefohlene sexuell missbraucht haben.

Die Wiesbadener Staatsanwaltschaft wirft dem gelernten Pferdewirt vor, mit einer anfangs 13-Jährigen eine sexuelle Beziehung gehabt zu haben. Er soll zu dem Zeitpunkt 46 Jahre alt gewesen sein.

Das Mädchen hatte sich um die Pferde des Mannes gekümmert. Diese waren erst in einem Reitstall in Wiesbaden, später in Ingelheim-Uhlerborn (Kreis Mainz-Bingen) untergebracht.

Emotionale Bindung ausgenutzt?

Die sexuelle Beziehung zwischen den beiden dauerte nach Angaben der Staatsanwaltschaft fünf Jahre. Der Angeklagte habe das Mädchen immer wieder mit in seine Wiesbadener Wohnung genommen und dort mit ihr Sex gehabt. Beide haben ausgesagt, dass dies einvernehmlich geschehen sei.

Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hat der Mann jedoch die emotionale Bindung der Minderjährigen an ihn und seine Pferde ausgenutzt.

Wichtige Frage: War Mädchen zu Beginn der Beziehung 13 oder 14?

Vor Gericht gab der Mann am Donnerstag zu, mit dem Mädchen eine sexuelle Beziehung gehabt zu haben. Er sagte aber auch, dass sie bereits 14 Jahre alt gewesen sei, als es zum Geschlechtsverkehr kam. Die heute 21-jährige sagte vor Gericht aus, sie sei 13 Jahre alt gewesen, als die sexuelle Beziehung der beiden begann. Sie sei in den Mann verliebt gewesen. 

Das Alter des Mädchens hat Auswirkungen auf das Strafmaß.

Erstes Urteil: Dreieinhalb Jahre Gefängnis

Der Mann war bereits vom Amtsgericht zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Gegen das Urteil hatte der Mann Berufung eingelegt.

Mainz

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