Smartphone-Sprechstunde im Bürgerzentrum

Koblenzer Schülerinnen helfen Senioren beim Umgang mit dem Smartphone

Stand
Autor/in
Andreas Krisam

Schülerinnen des Görres-Gymnasiums in Koblenz helfen Seniorinnen und Senioren beim Umgang mit dem Mobiltelefon. Seit 2007 arbeiten der Caritasverband Koblenz und das Gymnasium zusammen, um das Miteinander von Alt und Jung zu fördern.

Chatten, im Internet surfen, Podcasts hören oder mobil bezahlen. All das ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Viele Angebote und Informationen gibt es nur noch digital - und meistens auf dem Smartphone.

Junge Menschen werden damit groß, ältere haben oft ihre Mühe ein Smartphone zu bedienen. Das wollen der Caritasverband Koblenz und Schülerinnen des Görres-Gymnasiums jetzt mit ihrem ehrenamtlichen Engagement ändern.

Smartphone zeigen und über Gott und die Welt sprechen

In einer Smartphone-Sprechstunde im Bürgerzentrum in Koblenz-Lützel schaut Dieter Cornel angespannt, aber hochkonzentriert auf sein Smartphone: Er möchte sich mit den indischen Spielern seines Badminton-Teams in deren Landessprache unterhalten. Die 15-jährige Helene Bär wischt und drückt in atemberaubender Geschwindigkeit gekonnt über das Display seines Handys.

An einer anderen Tischecke rückt Swetlana Muselejan ihre Brille zurecht. Ihr Mobiltelefon liegt frisch ausgepackt vor ihr und muss noch konfiguriert werden. Emma hilft ihr: "Wir mussten ein bisschen suchen, wo das Passwort von der E-Mail-Adresse ist, aber wir haben es jetzt gefunden und werden es einrichten."

Eine Frau ist schon aus dem Raum raus. In nur wenigen Minuten hatten die Schülerinnen ihr Problem mit dem Handy behoben. Einige andere Senioren bleiben aber sitzen, auch wenn ihnen schon geholfen werden konnte. Die Smartphone-Sprechstunden sind mittlerweile auch zu einem kleinen Nachmittagstreff geworden. Da sprechen die 14-Jährige und der 80-Jährige über ihre Liebe zum Handball oder loben den schönen Koblenzer Weihnachtsmarkt.

Schülerinnen erklären auch ihren eigenen Großeltern das Smartphone

Die Mädchen genießen jede einzelne Smartphone-Sprechstunde. "Es ist gut zu wissen, dass man denen helfen kann - mit alltäglichen Problemen, die uns gar nicht so als Problem bewusst sind. Meiner Oma und meinem Opa muss ich beim Smartphone auch immer voll viel erklären", sagt Emma.

Die anderen Schülerinnen finden es schön, "ganz neue Sichtweisen auf viele Dinge kennenzulernen" und neue Kontakte zu knüpfen. "Ältere Menschen haben viel erlebt in ihrem Leben und können viel erzählen", sagt eines der Mädchen.

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Computer, Laptop, Smartphone und Tablet – wer mit diesen Geräten nicht vertraut ist, ist schnell ausgeschlossen. Das gilt auch und vor allem für viele alte Menschen. 

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Smartphone-Sprechstunde: "Der Lernerfolg ist ganz groß"

Mit einem guten Gefühl geht Dieter Cornel nach Hause - er weiß jetzt, wie ein Übersetzungsprogramm auf seinem Handy funktioniert. "Der Lernerfolg ist ganz groß. Ich bin dankbar für die Mädchen aus der 9. Gymnasiums-Klasse und werde wieder kommen. Fand ich ganz toll heute."

Im Januar gibt es noch zwei weitere Sprechstundentermine - und wenn es nach dem Caritasverband und den Schülerinnen geht vielleicht noch mehr.

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