Mit Trillerpfeifen und großen Plakaten ziehen hunderte Menschen vom Messeplatz in Kaiserslautern bis zum Weihnachtsmarkt. Auf großen Schildern steht beispielsweise, dass einige Beschäftigen vom Bürgergeld mehr hätten, als von ihrem Lohn bei den US-Streitkräften. Die Gewerkschaft ver.di spricht davon, dass zahlreiche Berufsgruppen nur unwesentlich über dem Mindestlohn verdienen würden. Darunter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in amerikanischen Hotels oder in Lagerhallen. Aber auch Feuerwehrleute erhielten durch längere Arbeitszeiten zum Teil unter 14 Euro Stundenlohn.
Demonstrierende in Kaiserslautern fordern mehr Lohn
Die Teilnehmer der Demo und die Gewerkschaft ver.di fordern deshalb 300 Euro mehr Lohn monatlich für alle Zivilbeschäftigten. Von dieser festen Lohnerhöhung sollen besonders die niedrigen Tarifgruppen profitieren. Zusätzlich soll es nach dem Willen von ver.di noch ein Plus von sechs Prozent obendrauf geben.
Keine Einigung nach zwei Verhandlungsrunden im Tarifstreit
Nach zwei Verhandlungsrunden hätten sich die Tarifparteien zwar angenähert, die Vorstellungen von Gewerkschaft und Arbeitgeber lägen aber noch zu weit auseinander, um eine Einigung zu erzielen. Viele Stellen im Zivilbereich beim US-Militär seien unbesetzt. Das müssten die vorhandenen Mitarbeiter auffangen - und die wünschen sich eine größere Wertschätzung, erklärt die Gewerkschaft.
US-Militär großer Arbeitgeber in der Pfalz
Bundesweit arbeiten laut ver.di derzeit etwa 12.000 Menschen als Zivilbeschäftigte bei den amerikanischen Streitkräften. Etwa 9.000 davon arbeiten an den zahlreichen amerikanischen Stützpunkten in Rheinland-Pfalz. Etwa in Ramstein, Landstuhl, Spangdahlem oder Baumholder. Die Zivilbeschäftigten sind unter anderem als Elektriker, Hotelbeschäftigte, Busfahrer, Bäcker, Verwaltungsmitarbeiter oder Lageristen beim US-Militär angestellt.