Die Sekunden auf der digitalen Uhr ticken Zug um Zug. Mehr als 300 Jungen und Mädchen aus der Pfalz saßen sich Anfang Februar bei den regionalen Pfalz-Meisterschaften der Schulen im Schach an langen Tischreihen gegenüber, die Stirn in Falten, manche kauen auf ihren Lippen. Man kann spüren, wie ihre Köpfe qualmen.
Schachmeister der Schulen in der Pfalz kommt aus Ramstein-Miesenbach
Denn jeder Zug will wohl überlegt sein, sagt der 18-jährige Marc Haag. Er ist mit der Oberstufen-Mannschaft des Reichswald-Gymnasiums in Ramstein-Miesenbach aktuell pfälzischer Schul-Schachmeister. Marc spielt seit zehn Jahren Schach, sein Rezept: Geduld!
Das Team um Niclas Beer, Luca Raudonat, Anton Ehlhardt, Robin Abt und Marc Haag hat im Februar den pfälzischen Titel geholt. Für die Jungs geht’s an diesem Wochenende zu den rheinland-pfälzischen Meisterschaften nach Bendorf. Wer zu ungeduldig sei, zu forsch angreife und zu schnell den nächsten Zug mache, der fliege schnell hin, sagt Marc Haag. Und das wieder Aufstehen koste viel Anstrengung.
"Schach ist eine coole Trend-Sportart"
Seit er zehn ist, spielt Marc Schach. Aus Überzeugung und mit viel Leidenschaft. Bei den rheinland-pfälzischen Schul-Schachmeisterschaften an diesem Wochenende gehen die Jüngsten noch zur Grundschule, einige machen bald ihr Abitur. Für sie alle zählt Schach schon lange nicht mehr zu den verstaubten Hobbys und schon gar nicht nur für Nerds.
Für die einen ist es eine Abwechslung zwischen Denksport, Kniffeln und Knobeln, zum Runterkommen und Alltag vergessen. Andere lieben es, "das Gegenüber herauszufordern" und aus Fehlern zu lernen. Manche schwören sogar auf die Denk-Sportart, weil sie geholfen habe, "bessere Noten zu schreiben und sich deutlich mehr konzentrieren zu können", sagt der 18-jährige Hannes, einer der Teilnehmer der pfälzischen Meisterschaften. Und bei den ganz Kleinen hört man oft: "Schach spielen macht mich einfach glücklich".
"Fußball ist leichter zu drehen als eine Schach-Partie"
Türme, Pferde, Bauernopfer – solange die Dame ihren König noch sicher weiß, ist es noch nicht vorbei. Manchmal kann das aber schneller gehen, als man denkt. Ein falscher Zug, einmal nicht genug konzentriert, schon ist das Schachmatt quasi vorprogrammiert. Das sei nicht wie im Fußball, erzählt ein 18-Jähriger, der Schach spielt und auch gerne kickt. "Wenn Du im Fußball ein Gegentor kassierst, ist die Chance zu gewinnen noch da. Aber wenn Du im Schach auf einem höheren Niveau einen Fehler machst, ist die Partie meist gelaufen", erzählt er.
Wird der Meister aus der Pfalz im Schach auch Rheinland-Pfalz-Meister?
Marc Haag aus Ramstein-Miesenbach ist voll konzentriert bei seinen Schach-Partien. Das sieht man seinem Gesicht sofort an, wenn das Gehirn besonders raucht, ist auch der Kopf auch mal rot und Schweißperlen zeichnen sich auf seiner Stirn ab. Schach ist eben eine echte Herausforderung und kostet auch mal Nerven und Schweiß.
Der 18-Jährige will mit seiner Mannschaft unbedingt auch die rheinland-pfälzischen Schulschach-Meisterschaften gewinnen, denn sein persönliches Ziel heißt: