Wie amerikanisch ist unser Wahlkampf?

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Autor/in
Moritz Braun
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Wie sehr prägen Wahlkampf-Methoden aus den USA unseren Wahlkampf in Deutschland? Schaut man genauer hin, kann man schon den Eindruck bekommen, dass unser Wahlkampf amerikanischer wird. Beispielsweise, wenn sich Markus Söder (CSU), wie Donald Trump, bei McDonald‘s fotografieren lässt. Die Professionalisierung der Wahlkämpfe in Deutschland nehme zu und die Parteien seien auch durch die USA beeinflusst, sagt Sarah Wagner, Politologin an der Atlantischen Akademie Rheinland-Pfalz in Kaiserslautern: "Viele deutsche Politiker waren in diesem Jahr auch selbst in den USA, um sich ein Bild zu machen, wie der Wahlkampf dort abläuft, wie Parteitage funktionieren und wie Fundraising funktioniert."

Personalisierung des Wahlkampfs hat zugenommen

Die Politologin sieht hierzulande auch eine verstärkte Personalisierung des Wahlkampfs: "In den USA ist Personalisierung wichtig, ob man die Partei in Deutschland nach sich selbst benennt oder den Wahlkampf gleich auf eine Person zuschneidet, geht in diese Richtung. Die Personalisierungsentwicklung scheint sich in den letzten Jahren nochmal verstärkt zu haben." Als Beispiele nennt Wagner "das Bündnis Sahra Wagenknecht oder auch, dass, wenn es bei den Grünen um Robert Habeck geht, der Hashtag dann ‚Team Robert‘ ist." - Über Emotionen im Wahlkampf und die Rolle der Sozialen Medien im deutschen Wahlkampf hat SWR Aktuell-Moderator Moritz Braun mit Sarah Wagner gesprochen.