Wer Anfang der kommenden Woche mit Bussen und Bahnen der SWEG (Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH) fahren will, muss sich womöglich eine Alternative suchen. Die Gewerkschaft ver.di hat von Montagfrüh bis Mittwochabend erneut im regionalen Nahverkehr in Teilen Baden-Württembergs zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Betroffen sollen wieder Strecken in den Regionen Rhein-Neckar, Fils-Neckar-Alb, Ulm-Oberschwaben, Heilbronn-Neckar-Franken und in Südbaden sein, wie die Gewerkschaft mitteilte.
ver.di rechnet nach eigenen Angaben "wie bei den beiden ersten Warnstreiks mit erheblichen Ausfällen" im Fahrbetrieb. Gestreikt wurde bei der SWEG bereits Mitte Oktober und am 6. und 7. November.
Was ver.di für die SWEG-Beschäftigten fordert
Mit den erneuten Warnstreiks will ver.di den Druck auf die Arbeitgeber vor der dritten Verhandlungsrunde am kommenden Donnerstag zum neuen Eisenbahntarifvertrag (ETV) erhöhen. Man wolle den Arbeitgebern nächste Woche klar aufzeigen, dass es beim Geld noch Bewegung nach oben brauche und bei der Laufzeit Bewegung nach unten, so die Begründung. In der zweiten Verhandlungsrunde am 11. November hatten die Arbeitgeber ihr erstes laut ver.di "völlig unzureichendes" Angebot vorgelegt.
ver.diver.di fordert 350 Euro mehr pro Monat ab Oktober 2024 bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und eine Inflationsprämie in Höhe der noch möglichen 1.300 Euro. Hier seien nur 600 Euro angeboten worden.
In der Tarifrunde zum Eisenbahntarifvertrag (ETV) werden die Löhne und Gehälter für rund 5.500 Beschäftigte in sechs Bundesländern verhandelt. Dazu gehören neben Baden-Württemberg auch Bayern, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz. Zu den betroffenen Unternehmen gehören Omnibusbetriebe, Schienennahverkehr, aber auch Güterbahnen.
In Baden-Württemberg fallen unter anderem die SWEG und die AVG (Albtal-Verkehrs-Gesellschaft) unter den ETV. Vor den ersten beiden Tarifrunden war auch die AVG bestreikt worden. Es sei nur vereinzelt zu Fahrtausfällen gekommen, teilte die AVG damals mit.