Ein etwas anderer Geburtstag: Am Dienstag wurde der Aalener Klimaaktivist Frieder Zürcher 65 Jahre alt. Am gleichen Tag hat er sich bei der Polizei in Aalen selbst angezeigt. Er soll unterem Zeitbeschränkungen an Tempo 30-Schildern durchgestrichen und Markierungen für Fußgänger auf die Straße gemalt haben. Zuvor berichteten die Aalener Nachrichten. Frieder Zürcher ist durch Aktionen der Klimagruppe "Letzte Generation" bekannt geworden.
"Das war ein schwerer Gang zur Polizei.", sagte der Klimaaktivist dem SWR über seine Selbstanzeige. "Das war nicht leicht, aber ich kämpfe für eine gute Sache." Mit seinen Aktionen wollte er auf die Missstände für Fußgängerinnen und Fußgäner in der Stadt Aalen hinweisen.
Mehrere Sachbeschädigungen im Stadtgebiet Aalen
Unter anderem hatte er Zusatzzeichen an Tempo 30-Schildern mit gelber Farbe durchgestrichen. Mit ablösbarer Farbe, es sollte nur symbolhaft sein. "Warum zieht man Tempo 30 nicht durch? Wenn 30, dann 30 für alle und immer, und nicht nur für LKW und zeitweise", beschwert sich Zürcher. Zudem habe er mehrere Fahrbahnmarkierungen für Fußgängerüberwege aufgemalt.
Sechs Mal ist er nach eigenen Angaben im vergangenen halben Jahr losgezogen. Bis die Stadt Aalen in ihrem aktuellen Amtsblatt verkündet hat, dass sie Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt habe. Die Verkehrszeichen wurden von der Stadtreinigung gesäubert, die Fahrbahnmarkierungen entfernt. Es sei ein erheblicher Kostenaufwand entstanden, steht im Amtsblatt. Kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat, sagt die Sprecherin der Stadt Aalen Karin Haisch dem SWR. Es sei nicht der richtige Weg, es gebe andere Möglichkeiten, auf Missstände hinzuweisen.
Nach Anzeige im Amtsblatt: Klimaaktivist zeigt sich selbst an
Die Anzeige im Amtsblatt war für Frieder Zürcher Anlass sich selbst zu stellen. Nach Angaben der Polizei wird gegen Zürcher nun wegen Sachbeschädigung ermittelt. "Ich bin relativ gelassen.", sagte der Klimaaktivist dem SWR. Wären seine Aktionen nicht öffentliche gemacht worden, hätte er weitergepinselt.