Die Redakteurin des "Reutlinger Generalanzeigers", Kathrin Kammerer, ist zurück in Deutschland und unendlich erleichtert. Am Mittwochabend konnte sie mit einem Flugzeug von Tel Aviv nach Berlin fliegen. Am Donnerstagvormittag meldete sie sich während ihrer Rückreise mit der Bahn bei der SWR-Redaktion in Tübingen und schilderte ihre Erlebnisse - zum Beispiel wie angst und bange es ihr vor dem Abflug auf dem Rollfeld in Tel Aviv wurde.
Reutlingerin erlebt Krieg statt Urlaub
Die Journalistin wollte in Israel Urlaub machen und gelangte mitten in den bewaffneten Konflikt. Noch während ihres Aufenthaltes am Flughafen Tel Aviv bekam sie am Mittwochabend die Gefechte voll zu spüren. Sie hörte dort dumpfe Detonationen aus nächster Nähe. Mit anderen Mitreisenden suchte sie Schutz in einem Luftschutzbunker. Manche seien ruhig geblieben, andere hätten panisch auf den Alarm reagiert, erzählte Kammerer.
Im SWR-Interview am Dienstag schilderte Kathrin Kammerer ihre Eindrücke aus dem Kriegsgebiet, dass sie ziemlich angespannt sei. Im arabischen Viertel Jerusalems, wo sie zuletzt gelebt hatte, hatte die Journalistin an zwei Abenden im Hotel Schüsse gehört. "Zweimal täglich hat es Alarm gegeben", so Kammerer. Der Stressfaktor sei hoch, sie finde wenig Schlaf. "Mein Nervenkostüm wird täglich dünner", sagte die Journalistin im SWR.
Von Deutscher Botschaft zunächst keine Unterstützung
Kurz nach Kriegsausbruch hatte die GEA-Journalistin bei der Deutschen Botschaft angerufen. Da hieß es zunächst, dass sie auf eigene Faust herauskommen müsse. Beim letzten Kontakt erfuhr Kammerer, dass die Botschaft für die deutschen Staatsbürger einen Bus an die Grenze nach Jordanien organisieren wollte. Mitten im Krieg durch halb Israel zu fahren, fand die Journalistin aber zu gefährlich. Sie ist nun erleichtert, dass es am Mittwochabend mit einem Flug von Tel Aviv nach Berlin geklappt hat.
Kammerer: "Brutal müde""
Bei der Landung in Deutschland hätten alle Rückkehrer im Flieger laut applaudiert, sagte Kammerer in einer Sprachnachricht, die sie am Donnerstag ans SWR-Studio Tübingen schickte. Kurz nach der Landung habe sie gemerkt, wie die Anspannung von ihr abgefallen sei. Sie sei nun einfach "brutalst müde". Man müsse sich endlich keine Gedanken mehr machen, was jetzt hier passieren könnte, so Kammerer erleichtert.