Mit der Durchsage "Achtung, weg da! Wir schaffen Wohnraum!" haben Aktivistinnen und Aktivisten in Warnwesten und Helmen am Montagabend plötzlich den Bereich rund um die Holzdecks am Freiburger Platz der Alten Synagoge mit Flatterband abgesperrt. Sie spielten damit auf die geplanten Rodungen für den neuen Stadtteil Dietenbach im Freiburger Westen an. Die Aktion war von der Gruppe "Extinction Rebellion" organisiert, die ihre Flagge hisste und Seile an die Äste einer alten Erle warf. Dann wurde eine Kettensäge an den großen alten Baum angelegt.
Verena Fölz, Aktivistin von Extinction Rebellion zur Aktion:
Inszenierung einer Baumrodung
Untermalt wurde die Aktion mit Kettensägen- und lauten Piepgeräuschen, die allerdings nur durch eine mobile Musikanlage schäpperten. Wirklich angeschaltet wurde die Kettensäge nicht - der Moment des Baumfällens wurde dadurch inszeniert, dass mitgebrachte Äste auf Kommando in den abgesperrten Bereich geworfen wurden.
Besorgte Zuschauende rufen die Polizei
Kurze Zeit später traf die Polizei ein. Ein Notruf war bei der Leitstelle eingegangen, weil jemand versuchen würde, die alten Bäume auf dem Platz der alten Synagoge zu fällen. Da jedoch von der symbolischen Baumfällung keine wirkliche Gefahr ausging, verließen die Beamten die unangemeldete Aktion nach kurzer Zeit wieder.
Aktion für den Erhalt des Dietenbachwaldes
Für die Schaffung des neuen Freiburger Stadtteils Dietenbach sollen laut dem Bündnis "Hände weg vom Dietenbachwald" mehr als 3.500 Bäume gefällt werden. Die Aktivisten halten das für unnötig und wollen es verhindern. Sie fordern, alternative Baupläne zu nutzen, die den Bau des Wohngebietes ohne die Rodungen ermöglichen. Sie betonten, nicht gegen den neuen Stadtteil, aber für den Wald einzutreten.