Gehege mit Besuchertunnel

Wilhelma in Stuttgart will mit Tigern Energie sparen

Stand
Autor/in
Philipp Pfäfflin
Bild von Philipp Pfäfflin

Amur-Tiger gelten als größte Raubkatzen der Welt. Künftig sollen sie in der Wilhelma in Stuttgart zu sehen sein. Im Vergleich zu Sumatra-Tigern haben sie einen entscheidenden Vorteil.

Im zoologisch-botanischen Garten Wilhelma in Stuttgart beginnen die Arbeiten für den Bau einer Anlage für Amur-Tiger. Das Finanzministerium, das für die landeseigene Wilhelma zuständig ist, hat dafür nun nach eigenen Angaben die Baufreigabe erteilt. Amur-Tiger werden laut der Umweltschutzorganisation WWF bis zu drei Meter lang und mehr als 300 Kilogramm schwer.

Tiger-Gehege mit unterirdischem Besuchertunnel

Die geplante Anlage soll unter anderem aus einem offenen Stall, sechs Tigerboxen und drei Außengehegen mit Wasserbecken und Wasserläufen bestehen. Außerdem wird es einen Besuchertunnel geben, damit die Raubkasten besonders gut beobachtet werden können. Finanzminster Danyal Bayaz (Grüne) sprach am Mittwoch von einem besonderen Erlebnis für die Besucherinnen und Besucher.

"Kinder und Erwachsene werden die Raubkatzen aus einem unterirdischen Versteck heraus beobachten können."

Hohe Heizkosten für Sumatra-Tigerin - Amur-Tiger kommen aus Sibirien

Bis zum vergangenen Jahr lebte in der Wilhelma eine Sumatra-Tigerin. Diese wurde 21 Jahre alt. Im Gegensatz zu Sumatra-Tigern, für deren Haltung viel Wärme benötigt wird, kommen die aus Sibirien und China stammenden Amur-Tiger gut mit niedrigeren Temperaturen klar. Außerdem soll auf dem Dach des Stalls eine 100 Quadratmeter große Photovoltaikanlage gebaut werden. Diese produziere im Jahr rund 15.000 Kilowattstunden Strom, so das Finanzministerium.

Wilhelma: Kosten von mehr als vier Millionen Euro

Das Land Baden-Württemberg investiert rund 3,7 Millionen Euro in den Neubau. Eine weitere Million Euro wird der Verein der Freunde und Förderer der Wilhelma beisteuern.

Das Tigergehege ist nicht der einzige geplante Neubau in der Wilhelma. Zuletzt hatte der zoologisch-botanische Garten aufgrund der Energiekrise den Bau des Elefantenhauses erneut verschoben. Eigentlich war geplant, die "Elefantenwelt" bis zum Jahr 2025 fertigzustellen.

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