Der Vorstandsvorsitzende des Stuttgarter Autobauers Mercedes Benz, Ola Källenius, hat nach bisherigen Zahlen so viel wie kein anderer Chef eines DAX-Konzerns verdient. Laut dem Vergütungsbericht des Unternehmens hat der gebürtige Schwede im vergangenen Jahr 12,74 Millionen Euro bekommen. Der Gehaltssprung beim Mercedes-Chef betrug damit im Vergleich zum Jahr davor rund 80 Prozent. 2022 waren es 6,58 Millionen Euro.
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Es ist die bisher höchste Gehaltssumme eines DAX-Vorstandschefs für das Jahr 2023. Noch liegen allerdings von zahlreichen Unternehmen aus dem Leitindex keine Geschäftsberichte vor. Källenius übertrumpft mit seinem Gehalt den Spitzenreiter aus dem vergangenen Jahr, Deutsche-Börse-Chef Theodor Weimer. Damals rangierte Källenius nur auf Platz sieben.
Der 54-Jährige verdiente auch mehr als der Chef des Branchenrivalen Volkswagen, Oliver Blume. Dieser bekam in seiner Doppelfunktion als Vorstandsvorsitzender der beiden DAX-Konzerne Volkswagen und Porsche rund 9,7 Millionen Euro.
Auf ein zweistelliges Millionengehalt kam neben Källenius im vergangenen Jahr nach bisher vorliegenden Daten nur die einzige Frau, die einen DAX-Konzern führt: Belen Garijo bekam beim Pharmaunternehmen Merck KGaA 10,53 Millionen Euro.
Gehalt von Källenius: Erhöhung aus mehreren Gründen
Das Gehalt von Mercedes-Chef Källenius setzt sich aus einem Fixgehalt und einem variablen Anteil zusammen. Die Grundvergütung wurde im vergangenen Jahr angehoben, nachdem Führungsgehälter seit 2018 nicht erhöht worden waren. Außerdem sind variable Boni gestiegen, weil ein entsprechendes Programm, das seit 2019 lief, ausgezahlt wurde.
Bei vielen DAX-Chefs haben sich die Vergütungen 2023 positiv entwickelt - das ist das Ergebnis der steigenden Gewinne und Aktienkurse der vergangenen Jahre. Für Mercedes war 2023 ein durchwachsenes Jahr. Der Umsatz ist leicht gestiegen, der Betriebsgewinn aber um vier Prozent gesunken. Für 2024 rechnet Källenius mit einem Betriebsergebnis leicht unter dem von 2023. Die etwa 91.000 Beschäftigten in Deutschland sollen eine Prämie von bis zu 7.300 Euro erhalten.