Der Bundestagsabgeordnete Jens Brandenburg (FDP) aus dem Wahlkreis Rhein-Neckar hält Parteichef Christian Lindner weiterhin für den richtigen Spitzenkandidaten im Bundestagswahlkampf. Das sagte er am Freitag im SWR-Interview. Seit Donnerstag ist das Strategie-Papier, das zum Aus der Ampel-Koalition geführt hatte, online abrufbar. Das sogenannte "D-Day Papier" zeichnet einen akribischen Plan zum Bruch der Koalition.
Am Freitag sind der FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai sowie der FDP-Bundesgeschäftsführer Carsten Reymann zurückgetreten. Brandenburg sagte im SWR: "Herr Djir-Sarai hat ja aus guten Gründen Verantwortung übernommen. Vor allem dafür, dass er die Presse - wie er sagt - unwissentlich falsch informiert hat."
Brandenburg sieht keinen Zerfall der FDP
Jens Brandenburg unterstrich weiter, dass er keinen Zerfall seiner Partei sieht. Es gehe jetzt vor allem um die großen Fragen des Wahlkampfs. "Kommunikationspapiere" hätten alle großen Parteien, so Brandenburg. Dennoch distanzierte er sich von Begriffen wie der "Offenen Feldschlacht", von der in dem FDP-Papier die Rede ist.
"Nicht von Kommunikationsdebatten ablenken lassen"
In Bezug auf die Debatte zu seiner Partei und den Rücktritten sagte Brandenburg, man dürfe sich jetzt "nicht von Kommunikationsdebatten ablenken lassen". Im Fokus gehe es ihm darum, den wirtschaftlichen Aufschwung hinzubekommen. Er warnte davor, "Schmutzwahlkämpfe wie in den USA" auch in Deutschland zu führen. Das nehme er in den vergangenen Wochen wahr. Sein Fokus liege auf Konzepten. Das Wahlprogramm der FDP werde in den kommenden Tagen beschlossen und veröffentlicht.
Jens Brandenburg sitzt seit 2017 im Deutschen Bundestag. 2021 zog er für die FDP über die Landesliste ein. 2021 bis 2024 war er Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung.