Auf einer Hausfassade in Pforzheim ist ein riesiges Gemälde entstanden. Zehn mal 14 Meter misst das sogenannte Mural vom australischen Künstler Guido van Helten. Um ein passendes Motiv zu finden, hat er sich in die Tiefen der Pforzheimer Stadtgeschichte gegraben.
So sieht das Mural auf der Fassade eines Hauses in Pforzheim aus:
Streetart Kunst in Pforzheim: Stadtgeschichte als Inspiration
Der in den USA lebende Künstler hat sich bei seinem Gemälde von der Stadtgeschichte im Zweiten Weltkrieg inspirieren lassen. Für die Motivsuche sei er zuvor durch Pforzheim gezogen, um die Seele der Stadt zu erkunden.
Er entdeckte die Nachkriegsarchitektur und die Wunden des 23. Februar 1945, dem Tag der Zerstörung Pforzheims. "Ich habe dabei viele Menschen mit vielen unterschiedlichen Geschichten getroffen, die alle auf den 23. Februar 1945 zurückgehen. Das ist ein wichtiger Tag für das kollektive Gedächtnis der Stadt."
Kerzenmeer und Demos am Gedenktag 78. Jahrestag: Pforzheim erinnert an seine Zerstörung 1945
Der 23. Februar 1945 - der Tag, an dem die Stadt Pforzheim in Schutt und Asche versank. Auf mehreren Gedenkveranstaltungen wurde am Donnerstag an die Bombennacht erinnert.
Streetart Künstler malt auf Fassaden in der ganzen Welt
Guido van Helten malt Fassadenbilder in der ganzen Welt. Eigentlich komme er aus der Graffiti Szene, sagt er. Nur durch Zufall sei er dann in die Fassadenmalerei reingerutscht. "2020/21 habe ich einen Staudamm in Australien bemalt. 250 Meter lang. Vier Monate hat das gedauert. Das bringt unglaublich viel Druck mit sich", erklärt van Helten. Man müsse schon von robuster Willensstärke sein, sagt er, aber das habe er vom Graffitimalen gelernt.
Stadt Pforzheim hat den Streetart-Künstler ausgewählt
Guido van Helten wurde im Rahmen eines Wettbewerbs für diesen Auftrag ausgewählt, erklärt Regina Fischer, die Streetart-Beauftragte der Stadt Pforzheim. "Wir haben uns sehr gefreut, als er direkt zugesagt hat", sagt Fischer.
Urban Art solle Pforzheim als Kulturstandort voranbringen. Weitere Projekte seien bereits in der Planung. Es gehe darum, internationale Persönlichkeiten anzulocken. Auch um Überzeugungsarbeit zu leisten und zu sagen "Guckt mal liebe Pforzheimer, wie großartig das sein kann, wie Kunst uns alle bereichert."