Die Energie Baden-Württemberg (EnBW) plant, ihren Energiestandort in Heilbronn bis Ende 2026 von Steinkohle auf Gas und bis 2035 auf Wasserstoff umzustellen. Auf dem bestehenden Kraftwerksgelände soll ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk entstehen. Die Stadt Heilbronn informierte am Donnerstagabend in einer digitalen Infoveranstaltung über die Einzelheiten. Die Umstellung sei ein wichtiger Schritt Richtung Klimaneutralität, hieß es. Zudem erhoffe man sich eine deutliche Verbesserung der Luftwerte in Heilbronn, sagte Baubürgermeister Andreas Ringle dem SWR.
Stadt rechnet mit Entspannung der Gas-Lage
Die Stadt geht davon aus, dass sich die derzeitige Gas-Krise bis zur Fertigstellung wieder entspannt hat. Bereits 2021 hatte die Kraftwerksbetreiberin EnBW den Wunsch geäußert, das Kraftwerk auf Erdgas umzurüsten, um von einer entsprechenden Förderung profitieren zu können. Im November hatte der Gemeinderat den Bebauungsplanentwurf beschlossen.
Der Zwischenschritt auf Gas sei notwendig, da Wasserstoff noch nicht in ausreichender Menge hierfür verfügbar sei. Laut Ringle gebe es aber verschiedene Forschungsprojekte für Produktion und Transport. Die Stadt sei außerdem in Gesprächen mit der EnBW über die Nutzung der Fläche des Kohlekraftwerks, sobald dieses nicht mehr benötigt wird.
Für die Umrüstung auf Gasbetrieb muss ein komplett neuer Block gebaut werden. Das Kohlekraftwerk werde währenddessen weiterbetrieben. Für die Umrüstung auf Wasserstoff müssten dann nur technische Details angepasst werden. Die Planungskosten, die im Zuge des Um- und Neubaus für die Stadt anfallen, wird die EnBW übernehmen.