Die Bahnübergänge in Grünsfeld (Main-Tauber-Kreis) bleiben ein Dauer-Ärgernis. Jetzt sieht die Stadt aber auch die Sicherheit von Autofahrern und Fußgängern in Gefahr. Seit einigen Tagen fahren Züge bei geöffneter Schranke. Für Bürgermeister Joachim Markert (CDU) eine "untragbare Situation". Er fordert eine schnelle Lösung.
Personalausfälle bei Bahn-Dienstleister
Seit Juni werden an den vier Bahnübergängen wegen ausgefallener Technik die Schranken eigentlich von Hand bedient, rund um die Uhr. Jetzt sei es bei den Bahnübergangsposten, die von einer beauftragten Firma besetzt werden, kurzfristig zu Personalausfällen gekommen. Das teilte die Bahn auf SWR-Anfrage mit. Deshalb müssten die Züge vorübergehend auf Befehl fahren.
Das heißt, vor der Überquerung des Bahnübergangs wird laut gehupt, auch in der Nacht. Erst dann passiert der Zug langsam, in Schrittgeschwindigkeit, den Übergang. Laut Bahn sollten ab Freitag wieder durchgängig Übergangsposten für die Sicherheit sorgen. Am Freitagmorgen war weder am Bahnübergang Grünsfeld, noch an der Überquerung Richtung Kützbrunn ein Mitarbeiter vor Ort.
Bürger sind erbost und verärgert
Bürgermeister Markert ist aufgebracht: "Wie schnell ist da etwas passiert", sagt er und berichtet von einem Autofahrer, der sich zunächst über die offene Schranke gefreut hatte. Als er auf den Gleisen war, sah er dann den heranfahrenden Zug. "Viele Bürgerinnen und Bürger sind erbost und verärgert - zu Recht", meint Markert. Die Beschwerden landen im Rathaus. Gerade auch das Hupen der Züge in der Nacht reiße die Menschen aus dem Schlaf. Der Stadtchef fühlt sich von der Bahn allein gelassen.
Seit Sommer sorgen die Übergänge im Stadtgebiet für Ärger und Unmut. Bei geschlossenen Schranken müssen Autofahrer bis zu 25 Minuten warten. Jetzt bleiben die Schranken teilweise offen und es kommt zu gefährlichen Situationen. "Es ist unfassbar", so der Bürgermeister. Die Bahn hatte angekündigt, bis Ende des ersten Quartals 2024 mit den Umbauarbeiten und der Reparatur der Bahnübergänge zu beginnen.