Neue Betriebsvereinbarung unter Dach und Fach

ZF Friedrichshafen: 5.500 Jobs in Sparte Nutzfahrzeuge erst mal gesichert

Stand
Autor/in
Wolfgang Kessel
Wolfgang Kessel, Redakteur beim SWR in Mannheim

Aufatmen bei den Beschäftigten der Nutzfahrzeugsparte des Automobilzulieferers ZF Friedrichshafen: Dank einer Betriebsvereinbarung sind 5.500 Jobs für die kommenden Jahre sicher.

Die Jobs von mehreren Tausend Beschäftigten des Technologiekonzerns und Autozulieferers ZF Friedrichshafen sind vorerst gesichert. Grundlage ist eine neue Betriebsvereinbarung für die Sparte Nutzfahrzeuge. Sie soll die Weichen für die Zukunft in der Sparte stellen.

Ein Sprecher sagte dem SWR, mit der Vereinbarung werde ZF Friedrichshafen "wettbewerbsfähiger mit Blick auf zukünftige Herausforderungen". Damit ist der Wandel vom herkömmlichen Verbrenner-Antrieb bei Lkw hin zu rein elektrischen Antriebsformen gemeint. Die Nachfrage von Kunden nach alternativen Antriebsformen steige, so der Sprecher weiter.

Betriebsvereinbarung bei ZF Friedrichshafen: "Vor Weihnachten richtige Botschaft"

ZF-Gesamtbetriebsratschef Achim Dietrich sagte dem SWR, gerade "vor Weihnachten ist das die richtige Botschaft". Bei allen "Sorgen und der Unruhe an den Märkten und auch bei ZF" sei die Vereinbarung ein gutes Zeichen.

Die Beschäftigten, die davon betroffen sind, können, glaube ich, beruhigt in den Weihnachtsurlaub gehen.

Getriebemontage am Standort Friedrichshafen
Getriebemontage am ZF-Standort Friedrichshafen

ZF Friedrichshafen: Entwicklung und Produktion an einem Standort

Laut Dietrich ist ein Vorteil des ZF-Standorts Friedrichshafen, dass man hier "Entwicklung und Produktion an einem Standort" habe, man stehe "auf mehreren Standbeinen". In Friedrichshafen werden unter anderem Lkw-, Bahn- und Marine-Getriebe hergestellt. ZF, so Dietrich, habe außerdem den "Einstieg in die E-Mobilität in Friedrichshafen geschaffen".

Dietrich geht davon aus, dass es "noch eine sehr lange Zeit eine Nachfrage nach Nutzfahrzeuggetrieben geben wird. Wir gehen auch davon aus, dass es wasserstoffbetriebene Verbrenner-Lkw geben wird" - quasi als Übergang zum reinen Batterie-E-Antrieb. Das sei aber noch "ein weiter Weg".

Ein Arbeiter baut ein Lastwagengeriebe zusammen
Ein Mitarbeiter der Nutzfahrzeugsparte bei FZ Friedrichshafen

Produktion von Spezial-Getriebe für Lkw soll ausgeweitet werden

Wichtiger Aspekt der Betriebsvereinbarung: Die Ausweitung der Produktion eines Spezial-Getriebes für Lkw ("TraXon") in Friedrichshafen - ein Getriebe für Verbrenner-Lkw, das aber auch in Lkw mit Wasserstoff-Brennstoffzelle funktioniert. "Die Nachfrage der europäischen Kunden nach diesem Getriebe wird auch in den nächsten Jahren auf einem hohen Niveau bleiben", teilte ZF am Freitag mit. Die Wasserstoff-Technologie bezeichnete Dietrich als "Brücke", bis sich der E-Antrieb durchgesetzt hat.

ZF Friedrichshafen: Konkrete Investitionssumme unklar

Wie viel Geld die Unternehmensleitung nun in den ZF-Standort Friedrichshafen steckt, insbesondere in den Ausbau der "TraXon"-Getriebe-Produktion, ist unklar. Ein ZF-Sprecher wollte sich dazu nicht äußern. Ausgangspunkt der Betriebsvereinbarung war laut ZF eine Rahmenvereinbarung, auf die sich Unternehmensleitung und Betriebsrat bereits im Juli dieses Jahres verständigt hatten.

In der Friedrichshafener ZF-Nutzfahrzeugsparte arbeiten laut dem Unternehmen rund 5.500 Menschen, in den Bereichen Verwaltung, Forschung und Entwicklung 4.500. Weltweit beschäftigt ZF den Angaben zufolge rund 165.000 Menschen.

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