Am Samstag startet die neue Saison im Pfahlbaumuseum in Unteruhldingen (Bodenseekreis). Zunächst ist es nur an den Wochenenden geöffnet. Aber pünktlich zum Beginn der Osterferien in Baden-Württemberg, in der Karwoche, sind die Pfahlbauten dann wieder täglich offen. Die Pfahlbauten Unteruhldingen sind das älteste archäologische Freilichtmuseum Deutschlands.
Mit der Öffnung des Freilichtmuseums an den Wochenenden wolle man Tagesausflüglern vor dem offiziellen Saisonstart ein Angebot machen. Das milde Wetter locke jetzt schon viele Besucher an den Bodensee, so Museumsleiter Gunter Schöbel gegenüber dem SWR.
Über den Winter habe sich das Museum herausgeputzt, alle Funde aus Bronze glänzten wieder, morsche Pfähle seien durch neue ersetzt worden. Ab der kommenden Woche werden außerdem Spezialisten mehrere Schilfdächer im Pfahlbaudorf neu decken. Ein Sturm hatte im vergangenen Jahr Schäden angerichtet.
Ausstellung soll Pfahlbauten als UNESCO-Weltkulturerbe präsentieren
Großes steht dem Pfahlbaumuseum im Sommer bevor: Für den 20. Juni ist die Eröffnung des Museumsneubaus geplant. Derzeit liefen die Arbeiten im Innenausbau, so Museumsleiter Schöbel. Der Neubau soll Platz für Dauerausstellungen bieten, vor allem für die gesammelten Informationen zum Thema Weltkulturerbe.
Diesen Titel hat die UNESCO den Pfahlbaufunden im Alpenraum im Jahr 2011 verliehen. Das Pfahlbaumuseum zeigt seit mehr als 100 Jahren mit Nachbildungen der Bauten und mit Originalfunden, wie die Menschen damals, vor rund 5.000 Jahren, lebten.
Neubau in Unteruhldingen kostet 14,5 Millionen Euro
Der Museumsneubau hat nach Angaben von Gunter Schöbel 14,5 Millionen Euro gekostet. Der Bund habe sich mit 1,9 Millionen Euro, das Land mit mehreren hunderttausend Euro beteiligt.
Den größten Teil der Kosten habe der Pfahlbauverein getragen, der hinter dem Pfahlbaumuseum steht - auch über Kredite, so Schöbel. Dies sei ein Wagnis, aber als Investition in die Zukunft des Pfahlbaumuseums nötig.
Er wünsche sich mehr Unterstützung seitens des Landes, sagte er gegenüber dem SWR. Das Pfahlbaumuseum sei zwar nicht staatlich betreut, aber wichtig für die Museumslandschaft und den Tourismus in Baden-Württemberg. Die Kosten für die Instandhaltung stiegen, weil zum Beispiel die in den Bodensee eingewanderte Quagga-Muschel den Pfählen unter Wasser zusetze.
Bis zum 22. März ist an das Pfahlbaumuseum Unteruhldingen an den Wochenenden von 10 bis 17:30 Uhr geöffnet. Ab dem 23. März können die Pfahlbauten täglich von 10 bis 17:30 Uhr besichtigt werden.