Im Streit um ein geplantes Großprojekt auf dem Areal des ehemaligen Feriendorfs Nadenberg in Lindenberg (Kreis Lindau) ist am Sonntag ein Bürgerbegehren gegen die Bebauung gescheitert. Das Quorum, also die Mindestanzahl von Stimmen, wurde nicht erreicht. Das bestätigt die Stadt. Kritiker des Projekts hatten einen Bürgerentscheid erwirkt, die Stadt hatte ihrerseits ein Ratsbegehren auf den Weg gebracht. Wahlberechtigt waren in Lindenberg rund 9.000 Bürgerinnen und Bürger. Damit die beiden Abstimmungen wirksam geworden wären, hätten sich mindestens 20 Prozent der Wahlberechtigten beteiligen müssen.
Stadt Lindenberg kann das Gelände des Feriendorfs nun verkaufen
Das Bürgerbegehren lautete: "Stoppt den Verkauf des verbliebenen Areals des ehemaligen Feriendorfes auf dem Nadenberg!", beim Stadtratsbegehren lautete die Frage: "Sind Sie dafür, am finanziell für die Stadt notwendigen Verkauf des Areals auf dem Nadenberg festzuhalten und die dort geplante Bebauung hinsichtlich Größe und Dichte unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger weiterzuentwickeln?"
Die Stadt kann das 50.000 Quadratmeter Gelände des ehemaligen Feriendorfs Nadenberg nach dem gescheiterten Bürgerbegehren nun an einen Investor verkaufen, für knapp sieben Millionen Euro. Dieses Geld könnte Lindenberg für anstehende Investitionen dringend brauchen, wie es heißt. Eine Bürgerinitiative will den Verkauf verhindern. Und sie ist auch nicht mit allem einverstanden, was der Investor für insgesamt rund 70 Millionen Euro auf dem Areal plant.
Wohnquartier und Familienhotel
Vorgesehen sind auf dem Nadenberg mehrere Wohnungen, ein Kindergarten und ein Dorfladen, außerdem ein Familienhotel mit 65 Zimmern, einem Wellnessbereich, Gastronomie und Spielplatz. Dieses soll von einem österreichischen Unternehmen betrieben werden und zum Teil auch für Tagesgäste offen sein.