In der Kirche beten bis tief in die Nacht: In der katholischen Kirche St. Martin im Tettnanger Ortsteil Tannau (Bodenseekreis) ist das jetzt möglich. Jeden Freitag gibt es von mittags bis 2 Uhr nachts eine eucharistische Anbetung. Ehrenamtliche öffnen den Tabernakel und gestalten jeweils eine Stunde des Gebets.
Eine der Ehrenamtlichen ist die 24-jährige Verena Breyer. Sie könne Gott nachts alleine in der Kirche besonders nahe kommen, sagt sie. "Ich glaube, dass wir Gott überall begegnen können. Aber ich glaube auch, dass er hier in der Kirche wirklich präsent ist - mit allem, mit seiner ganzen Gottheit, mit seiner ganzen Schönheit und Macht", so Verena Breyer.
Anbetung als das "schlagende Herz der Gemeinde"
Gemeindemitglieder der Seelsorgeeinheit Argental, zu der Tannau gehört, hatten die Idee für die nächtliche Anbetung. "Der Wunsch war schon länger da", sagt Pfarrer Simon Hof. In einigen Orten in Deutschland gebe es die Anbetung bis tief in die Nacht bereits. "Da kann man beobachten, dass die Gemeinde dadurch wieder aufblüht. Das ist so etwas wie das verborgene, schlagende Herz einer Gemeinde", sagt er.
Für seine Kirchengemeinde habe er sich aber zunächst ein Konzept überlegen müssen, wie man die Anbetung über einen so langen Zeitraum anbieten könne. Mithilfe der Ehrenamtlichen funktioniere die nächtliche Anbetung nun aber wunderbar, so Pfarrer Hof. Die Ehrenamtlichen übernehmen jeweils eine Stunde der Anbetung und gestalten sie nach ihren Vorstellungen. Wer möchte, kann dazukommen. "Ich glaube, jeder, der hier ist, der mal so eine Anbetung mitgemacht hat, der spürt, dass das etwas ganz Besonderes ist. Deswegen ist hier jeder herzlich willkommen, der das gerne möchte", sagt Pfarrer Simon Hof.
Kirchengemeinde plant Anbetung in Tannau rund um die Uhr
Die Kirchengemeinde hat sich aber ein noch höheres Ziel gesteckt: "Wir wollen eigentlich eine Anbetung rund um die Uhr anbieten", sagt Pfarrer Hof. Dafür werden noch Freiwillige gesucht, die eine Stunde übernehmen möchten.