Die hohen Temperaturen im August haben die Massenvermehrung von Käfern in den Wäldern von Baden-Württemberg sehr begünstigt. Der Juli und vor allem der August seien heiß gewesen, was dazu geführt habe, dass die Käferaktivität wieder deutlich zunahm, sagte Markus Kautz von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg. "Unter dem Strich war 2024 in Südwestdeutschland erneut ein Jahr mit hohem Schaden durch Buchdrucker und Kupferstecher." Buchdrucker und Kupferstecher befallen laut Kautz Fichten. "Die Tannenborkenkäfer-Schäden gingen jedoch deutlich zurück", sagte Kautz.
Im Kampf gegen den Borkenkämpfer setzen manche auf Hunde, wie dieser Beitrag von Mai 2023 zeigt:
Borkenkäfer: Experte rechnet mit weiterer Vermehrung
Insgesamt gehe eine "spannende" Käfersaison zu Ende. Unterschiedliche Faktoren hätten teilweise gegeneinander gespielt. "Mit dem Schwarmbeginn ging es Anfang April schon sehr früh los. Über die darauffolgenden kühlen und feuchten Monate hat sich die Entwicklung verzögert. Die Wasserversorgung der Fichten war zugleich sehr gut", sagte Kautz.
Erholung für südbadische Wälder Viel Regen, weniger Borkenkäfer: Atempause für den Wald
Der viele Regen im ersten Halbjahr hat dem Wald gut getan. Der Borkenkäfer hat sich weniger stark ausgebreitet. Eine Atempause für den Wald, doch Entwarnung gibt es nicht.
Während die Befallsmenge bei Fichten im Jahr 2024 bisher in Baden-Württemberg leicht abnahm (minus 14 Prozent), halbierte sie sich in Rheinland-Pfalz (minus 51 Prozent) und verdoppelte sich wiederum im Saarland (plus 97 Prozent). Schwerpunktregionen sind aktuell Süd- und Hochschwarzwald, Odenwald/nördliches Neckarland sowie der südwestliche Hunsrück in Rheinland-Pfalz. Auch für 2025 wird regional eine angespannte Fichten-Borkenkäfersituation erwartet. "Ein rasches Ende der seit 2018 andauernden Massenvermehrung ist also nicht in Sicht", sagt Kautz.
Schadholz soll aus Wäldern geholt werden Borkenkäfer: Zahlreiche Bäume in Oberschwaben befallen
Viele Bäume in den Wäldern in Oberschwaben sind vom Borkenkäfer befallen. Schuld daran ist laut Forstämtern vor allem der heftige Sturm vor etwa zwei Wochen.
Viele Faktoren schaden dem Baum derzeit
Die Bäume kämpfen auch mit den Folgen des Klimawandels. Hitzewellen, lange Trockenperioden und Stürme schwächen sie. Während der Wald laut Experten unter den extremen Wetterkapriolen der vergangenen Jahre litt, profitierten viele Schädlinge wie Insekten und Pilze von den steigenden Temperaturen. Am deutlichsten sieht man das an den Fichten.
