Wintersport | Nordische Kombination

Karriereende im "Wohnzimmer": Fabian Rießle verabschiedet sich in Schonach

Stand
Autor/in
Julius Richter
Laura Trust
Onlinefassung
Maximilian Springer

Der Nordische Kombinierer Fabian Rießle hat seine Karriere beendet. Bei seinem Heim-Weltcup in Schonach war der emotionale Abschied wichtiger als die Platzierung.

Am Ende einer Karriere voller Siege und Medaillen nahm sich Fabian "Rio" Rießle komplett aus dem Renngeschehen heraus. Beim Weltcup in Schonach im Schwarzwald, seiner Heimat, standen für ihn andere Dinge im Mittelpunkt. "Ich habe versucht mich so schmal wie möglich zu machen und wollte nochmal allen Danke sagen", sagte der 33-Jährige im Interview mit SWR Sport. Auf seiner letzten Rennrunde als aktiver Wintersportler würdigte Rießle daher nochmal seine Betreuer. Der letzte Platz bei seinem letzten Wettbewerb wurde zur unwichtigen Nebensache.

Abschied in der Heimat im Schwarzwald

Der Abschied des für die SZ Breitnau startenden Rießle kam für Fans und Konkurrenten überraschend. Vergangene Woche gab der Team-Olympiasieger von 2018 seine Entscheidung auf Instagram bekannt. "Im Januar 2009 lief ich in Schonach mein erstes Weltcup-Rennen. Genau dort, beim Heimweltcup in Schonach, werde ich am Sonntag den 28.01.24 das letzte mal im Weltcup an der Startlinie stehen", schrieb er in seinem Posting.

In den 15 Jahren zwischen seinem ersten Start und seinem Karriereende gewann der gebürtige Freiburger neun Weltcuprennen im Einzel, Gold und Silber bei den Olympischen Spielen sowie drei Weltmeistertitel. "Ich hatte das Glück, dass meine Eltern wirklich hinter mir standen", sagte Rießle mit Blick auf seine erfolgreiche Zeit als Kombinierer. "Sonst wäre ich nicht hier, wo ich heute stehe."

Schnach im Schwarzwald

Weltcup in Schonach Kombinierer Fabian Rießle feiert "Bilderbuch-Abschied"

Der Kreis hat sich für Fabian Rießle geschlossen: In Schonach, wo seine Karriere vor 15 Jahren begann, beendete der Nordische Kombinierer am Sonntag (28.01.2024) seine Laufbahn.

Neben seinen Eltern bekannten sich am Samstag auch viele Fans aus Schonach und Umgebung zu Rießle. Der 33-Jährige wurde bei seiner Ziel-Ankunft mit großem Jubel und einer Sektdusche empfangen. "Es war wirklich ein Traum", beschrieb Rießle seine Eindrücke. "Ich hätte mir keinen schöneren Abschied vorstellen können."

Leben nach der Karriere steht im Zeichen der Familie

Die neu hinzugewonnene Freizeit nach dem Karriereende will der dreifache Weltmeister nun seinen drei Kindern widmen. Er freue sich, diese "jetzt dauerhaft um mich herum zu haben", sagte Rießle. Seiner Frau, die ihm während seiner Zeit als aktiver Sportler immer wieder den Rücken freigehalten habe, dankte er ebenfalls. Und auch auf mehr Freiheiten in der Ernährung freut sich der Star-Kombinierer aus dem Schwarzwald nun sehr - vermutlich gibt es dann als erstes seine Lieblingsspeise: Zwiebelrostbraten.

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Julius Richter
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