Wenn Lilly Greinert über ihre große Leidenschaft, das Tennisspielen, spricht, fangen ihre Augen an zu leuchten. Der Sport mit dem gelben Ball bestimmt das Leben der elfjährigen Mannheimerin in jeder Sekunde. In den Ohren trägt sie goldene "Tennis-Ohrstecker", und zuhause haben die weißen Schränke schon gelbe Flecken, weil Lilly auch in den eigenen vier Wänden nicht ohne den Tennisball kann, wie Lillys jüngerer Bruder Max verrät. "Lilly hat schon immer eine besondere Beziehung zum Ball gehabt. Ihr erstes Wort war auch nicht Mama oder Papa, sondern Ball", erzählt Mutter Sabrina Greinert.
Lilly zählt zu Deutschlands größten Nachwuchshoffnungen im Tennis
Aktuell spielt Lilly für die MTG Mannheim. Deutschlandweit ist sie dabei die beste elfjährige Tennisspielerin. Und weil Lilly in ihrer Altersklasse kaum Konkurrenz hat, duelliert sie sich des Öfteren mit Älteren. Erst kürzlich konnte sie ein U16-Turnier gewinnen. "Im Moment sind fast alle Gegnerinnen einen Kopf größer und auch schwerer als ich. Daran habe ich mich schon etwas gewöhnt, aber ich habe trotzdem ein bisschen Respekt", erzählt die selbstbewusste Elfjährige. Der Respekt ist zwar da, doch Verunsicherung gibt es nicht: "Ich spiele dann einfach mein Tennis und meistens geht es auch gut."
Lilly Greinert: "Ich wusste sofort, dass das mein Sport ist"
Angefangen hat alles im Urlaub in Italien vor neun Jahren. Mama Sabrina und Papa Gregor spielten Tennis, während die zweijährige Lilly von außen zuschaute. "Dann hat mir meine Mama den Schläger in die Hand gegeben und ich wusste sofort, dass das mein Sport ist", erzählt Lilly mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Trainiert wird Lilly von ihrer Tante, Nicole Eckstein, der Schwester von Mutter Sabrina. "Ich habe auch schon als sie klein war versucht, die richtige Mischung zu finden, damit sie die Freude zum Tennis entwickelt. Mit Lilly ist das aber eigentlich recht einfach, weil sie so sehr brennt und so viel Biss hat", erzählt Trainerin und Tante Nicole. Auch Lillys Vater Gregor bestätigt, dass man Lilly kaum bremsen könne und es schwierig sei, ihr klar zu machen, dass es auch wichtig sei, mal Pause vom Tennis zu machen.
Junge Spielerin mit großen Zielen
Lilly selbst verfolgt ehrgeizige Ziele. Mit 18 möchte sie dann spätestens auch an den Grand Slams teilnehmen.
Die letzte deutsche Tennisspielerin, die einen Grand Slam gewinnen konnte, war übrigens Steffi Graf. Genau wie Lilly wurde auch Steffi Graf in Mannheim geboren, und auch sie machte bereits in jungen Jahren auf sich aufmerksam.
Kein Druck von der Familie
Trotz der genannten Parallelen hebt bei Familie Greinert niemand ab. "Es geht so weit, wie Lilly möchte, wir verpflichten sie zu nichts", sagt Vater Gregor. "Wir werden sie auf ihrem Weg unterstützen und begleiten, so lange sie das möchte. Und ich glaube daran, dass sie es ganz weit schaffen kann", sagt auch Mama Sabrina. Schlussendlich hat Lilly es selbst in der Hand, wie weit es tatsächlich gehen kann. Der erste Aufschlag für eine große Karriere dürfte aber schon mal gemacht sein.