Es läuft noch überhaupt nicht für die Young Boys Bern (auch "YB" genannt) in dieser Saison. Punktelieferant in der Champions League - Mittelmaß in der Schweizer Liga. Der VfB Stuttgart trifft am Mittwochabend auf ein Team in der Formkrise (Mittwoch, 21 Uhr/live im Audiostream auf sportschau.de).
Schweizer Serien-Meister wankt
In den vergangenen Jahren war der 17-fache Meister das Maß aller Dinge im Schweizer Fußball. Seit der Saison 2017/18 gewannen die Young Boys sechs von möglichen sieben Meister-Titeln. Ein wenig überraschend ist es daher, dass es in dieser Spielzeit noch überhaupt nicht läuft. Nach 17 Spielen steht YB auf dem neunten Platz der Schweizer Super League. Das würde aktuell nicht einmal zur Qualifikation für die Meisterschaftsrunde reichen, in der die Plätze zur Europapokal-Teilnahme ausgespielt werden.
Auch in der Champions League läuft es nicht gerade prickelnd. In den bisherigen fünf Spielen holten die Young Boys noch keinen Punkt und stehen in der Tabelle auf dem letzten Platz. Zuletzt gab es bei der 1:6-Heim-Niederlage gegen Atalanta Bergamo mächtig Prügel.
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Für den VfB Stuttgart zählt im Champions-League-Spiel gegen die Young Boys Bern am Mittwoch nur ein Sieg - doch der Joker fehlt.
VfB-Trainer Sebastian Hoeneß erwartet "eine gute Fußballmannschaft"
Trotz der bislang schwachen Saison der Young Boys dürfte der VfB Stuttgart gewarnt sein. Bei Roter Stern Belgrad vor zwei Wochen war der VfB ebenfalls auf einen zuvor punktlosen Champions League-Gegner getroffen - und kam mit 1:5 unter die Räder. Das soll gegen formschwache Berner nicht passieren. "Sicher ist uns nicht verborgen geblieben, dass sie in der Schweizer Liga nicht so dominant sind, wie sie es in den letzten Jahren waren. Trotzdem ist das noch eine gute Fußballmannschaft", sagt VfB-Trainer Sebastian Hoeneß über den kommenden Gegner.
Ein Leader und viel Offensiv-Power
Das Herzstück der Berner Mannschaft ist Filip Ugrinic. VfB-Spieler Fabian Rieder, der selbst eine Vergangenheit bei den Young Boys hat, spielte schon mit ihm im Team. Er beschreibt Ugrinic als "unglaublich guten Box-to-Box-Spieler", der "technisch sehr versiert" sei und einen "guten Abschluss, rechts wie links" habe.
Auf wen die Stuttgarter Defensive wohl am meisten aufpassen muss: Joël Monteiro. Der Schweizer Nationalspieler portugiesischer Abstammung ist seit 2021 bei den Young Boys. Der 25-Jährige kommt vorwiegend über die rechte Seite und strahlt die meiste Torgefahr im Team der Berner aus. In 25 Pflichtspielen diese Saison kommt er auf 14 Torbeteiligungen (sieben Tore, sieben Vorlagen) - mannschaftsinterner Top-Wert. Auch an der Meisterschaft im vergangenen Jahr hatte er mit zwölf Liga-Treffern einen maßgeblichen Anteil.
Aus der Bundesliga dürfte einigen noch Stürmer Silvere Ganvoula ein Begriff sein. Der 28-jährige Mittelstürmer ging von 2018 bis 2023 für den VfL Bochum in der 1. und 2. Bundesliga auf Torejagd. Mit fünf Liga-Treffern und einem Tor in der Champions League gehört er in dieser Saison zu den gefährlichsten Spielern der Young Boys. VfB-Trainer Hoeneß warnt vor seiner "Wucht und Körperlichkeit" sowie der damit verbundenen Kopfballstärke des Ex-Bochumers.
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Einige Punkte fehlen den Stuttgartern noch, um in die K.O.-Phase der Champions League einzuziehen. Drei Gelegenheiten hat der VfB noch, um sein Punktekonto aufzuwerten. Gegen die formschwachen Schweizer sollten für den VfB dringend drei Zähler her. Denn die Chance, gegen die Young Boys etwas Zählbares zu holen, war in den letzten Jahren nie höher als momentan.