Wahlhelfer öffnen in einem Wahllokal Briewahlunterlagen.

Wie Kommunen für das Ehrenamt werben

Bingen sucht noch Wahlhelfer für Europa- und Kommunalwahl 2024

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Rabea Amri

Im Juni wird in Rheinland-Pfalz gewählt. Wie Kommunen Wahlhelfer finden und warum es nicht so leicht ist, abzusagen.

Alle fünf Jahre finden in Rheinland-Pfalz Kommunalwahlen statt. Der nächste Termin ist am 9. Juni 2024. Dann können Wählerinnen und Wähler unter anderem über die Zusammensetzung von Ortsbeiräten, Verbandsgemeinderäten oder Kreistagen entscheiden - und sie wählen die ehrenamtlichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, außerdem die Abgeordneten des Europäischen Parlaments.

Viele Kommunen in der Region Rheinhessen-Nahe suchen für die Kommunal- und Europawahl noch Wahlhelferinnen und Wahlhelfer. So hat die Stadt Bingen zum Beispiel einen Aufruf gestartet, um noch Freiwillige dafür zu gewinnen.

Bingen braucht etwa 300 Wahlhelfer

Ungefähr 300 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer benötige die Stadt Bingen, so eine Sprecherin. Außerdem 50 Ersatzpersonen, um Krankheitsfälle auszugleichen. Das Auszählen bei einer Kommunalwahl sei besonders aufwändig, weil Wählerinnen und Wähler mehrere Stimmen haben. Deshalb würden mehr Helfer gebraucht als bei anderen Wahlen, so die Sprecherin der Stadt Bingen.

Die Stadt Bingen hält sich die Möglichkeit offen, noch Bürgerinnen und Bürger anzuschreiben. Bisher sei das nie nötig gewesen, so die Stadtsprecherin. So seien zum Beispiel die Beschäftigen der Stadtverwaltung beim Auszählen auch immer dabei.

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Ingelheim sucht auch noch Freiwillige

Auch Ingelheim ist noch auf der Suche nach weiteren Freiwilligen. Auf der Internetseite der Stadt können sich Interessierte anmelden. Gesucht werden Helfer für die Auszählung der Europawahl und der Ortsvorsteherwahl in Großwinternheim, Heidesheim und Wackernheim am Wahlsonntag. Auch für den Montag danach werden Wahlhelfer benötigt, da die Kreistags-, Stadtrats- und Ortsbeiratswahlen wegen des aufwändigen Auszählverfahrens nicht am Sonntag fertig ausgewertet werden können.

Wer im Wahlvorstand ist, am Wahlsonntag oder an dem Montag danach arbeitet, bekommt jeweils eine Aufwandsentschädigung von 35 Euro, so die Stadt.

Bad Kreuznach muss 27 Wahllokale besetzen

Etwa 330 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer werden in Bad Kreuznach benötigt. Sie wurden alle schon angeschrieben. Nach Angaben der Stadt sagen erfahrungsgemäß aber etwa 20 Prozent ab, weil sie an dem Tag nicht können. Diese Rückmeldungen wartet man bei der Verwaltung jetzt ab und verschickt dann noch mal Anschreiben. Für diesen Wahlsonntag braucht die Stadt zudem Hausmeister, die die Wahllokale auf- und abschließen. Auch Boten sind gefragt, die die Wahlurnen morgens ausliefern.

Worms schreibt keine Bürger an

Die Stadt Worms braucht etwa 1.000 Helferinnen und Helfer - für den Sonntag und den Montag. Bürger seien aber nicht angeschrieben worden, sagte ein Sprecher der Stadt. Man werbe zum Beispiel in der Ehrenamts-App "FlexHero", in der Volkshochschule oder bei Veranstaltungen wie dem "Tag der Demokratie". In öffentlichen Gebäuden seien zudem Plakate aufgehängt worden.

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Wahlhelfer zu sein, ist eine Bürgerpflicht

Etwa 2.500 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer werden in der Landeshauptstadt Mainz benötigt. Traditionell schreibt die Verwaltung für jede Wahl auch zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger aus dem Einwohnermelderegister an, um sie für das Amt zu gewinnen. Absagen können die Angeschrieben nur bei einem triftigen Grund - Wahlhelfer zu sein, ist im Grundsatz nämlich eine Bürgerpflicht.

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