Nora Welsch bei ihrer Weltreise mit dem Rollstuhl am Strand. (Foto: Nora Welsch)

Von Baden-Baden auf Abenteuertour

Sechs Wochen unterwegs: So läuft die Weltreise im Rollstuhl von Nora Welsch

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Rebekka Plies
Ein Bild von Rebekka Plies (Foto: SWR, Patricia Neligan)

Seit Mitte März läuft das Abenteuer Weltreise im Rollstuhl von Nora Welsch aus Baden-Baden. Inzwischen hat sie vier Länder bereist und schon einige Höhen und Tiefen erlebt.

Vor etwa sechs Wochen ist Nora Welsch aus Baden-Baden zu ihrer Weltreise im Rollstuhl aufgebrochen. Inzwischen hat sie vier Länder bereist und schon einige Tiefen, aber vor allem auch viele Höhen miterlebt. Trotz Ländergrenzen hat sie schon eines festgestellt: Die Hilfsbereitschaft der Menschen ist grenzenlos.

Von Kenia bis Ägypten - von Safari bis zu den Pyramiden

Mitte März ging es vom Flughafen in Frankfurt los nach Kenia. Am Anfang wurde Nora unter anderem von ihrem Bruder begleitet. Unterwegs in Ostafrika war sie mit Freunden. Gleich zu Beginn gab es ordentlich Sonnenbrand für einen Teil der Reisetruppe, aber das gehört beim Reisen einfach dazu.

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Monatelang hat sie sich vorbereitet. Endlich war es soweit. Nora Welsch ist zu ihrer Weltreise aufgebrochen und stellt sich den Herausforderungen im Rollstuhl. Erstes Ziel: Kenia.

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Nora Welsch berichtet auf Instagram von den kleinen und großen Abenteuern, die sie unterwegs erlebt. Dort sieht man unter anderem, wie ihr Bruder sie auf einer Safari-Fahrt auf unebenen Pfaden festhält, gleich neben Fotos von Elefanten, die ihren Weg kreuzten.

Das Ankommen im Reisemodus in Kenia war wichtig. Die Big Five so hautnah zu erleben, war ein wahnsinnig tolles Gefühl.

Weltreise im Rollstuhl: Die Safaris in Kenia waren für Nora Welsch definitiv ein Highlight ihrer bisherigen Reise. (Foto: Nora Welsch)
Die Safaris in Kenia waren für Nora Welsch definitiv ein Highlight ihrer bisherigen Reise.

Von Kenia ging es dann nach Dubai. Riesige Wolkenkratzer und moderne Bauten, statt staubige Savanne. Dort erlebte Nora den Ramadan hautnah mit und versuchte sich im Rollstuhl und mit der Metro durch die riesige Stadt zu manövrieren. Nachdem ihr Bruder abgereist war, musste sie sich neu orientieren und sortieren. Erste Zweifel kamen auf.

Ich habe mich gefragt: Was mache ich hier eigentlich und musste mich dann erstmal erden und mir nochmal klarmachen, was ich mit dieser Reise will.

Doch die vielen schönen Erlebnisse drängen die schweren Gedanken schon bald wieder in den Hintergrund. Von Dubai reiste sie weiter in den Oman. Dort verbrachte sie unter anderem auch eine Nacht unter dem Sternenhimmel am Strand - ohne Rollstuhl. Genau auf diese Erlebnisse hatte sich Nora monatelang vorbereitet und gefreut: das Gefühl von Freiheit.

Die Kultur kennenlernen ist der Weltreisenden genauso wichtig, wie Ausflüge zu Sehenswürdigkeiten zu machen, oder einfach nur die Sonne genießen. Mit ihrem Rollstuhl stößt sie da immer wieder auch an Grenzen.

Barrierefreiheit ist relativ - mit dem Rollstuhl ist Gelassenheit gefragt

Vom Oman ging es weiter nach Ägypten und dort war die erste Station Kairo mit einigen Schwierigkeiten. Auf der Suche nach passenden Unterkünften hatte Nora im Vorfeld viel recherchiert und soweit möglich auf Barrierefreiheit abgeklopft. Doch die Realität war oft eine andere. Zwar gab es im Haus der Unterkunft einen klapprigen Fahrstuhl, aber bis dorthin mussten erstmal zahlreiche Stufen überwunden werden. Auch das Badezimmer bot kaum Platz für Hilfsmittel. Das bedeutete deutlich mehr Arbeit für die Assistenten.

So sieht es aus, wenn eine Unterkunft in Kairo als "barrierefrei" gilt:

Erfahrungen mit "Barrierefreiheit" in Kairo

Jeden Tag muss Noras Rollstuhl auseinandergebaut werden, weil oft die Kofferräume von Taxis und anderen Fahrzeugen zu klein sind. Dabei schwingt auch immer ein bisschen Angst mit. Ein Außenteil ist unterwegs auch schon mal verloren gegangen, aber kurze Zeit später glücklicherweise wieder aufgetaucht. Inzwischen nimmt die Weltreisende das aber schon einigermaßen gelassen hin. Anders geht es auch gar nicht.

Weltreise im Rollstuhl: Schild am Strand in Dubai der auf den barrierefreien Zugang hinweist. (Foto: Nora Welsch)
In Dubai gibt es am Strand Strand-Rollstühle zum Ausleihen.

"Only Good Vibes" - gute Stimmung unterwegs mit den Assistenten

Immer zwei Assistenten begleiten Nora auf ihrer Weltreise, die sich im vergangenen Herbst für das Abenteuer beworben haben. Unter anderem auch der 21-jährige Vincent aus Calw, der inzwischen seine Pflegeausbildung abgeschlossen hat. Seit Anfang April ist er mit dabei. Die Stimmung ist jedenfalls sehr gut.

Inzwischen hat sich alles eingegroovt. Ich sehe die Welt mit anderen Augen und überall mögliche Hindernisse. Das war mir vorher nicht so aufgefallen.

Bis zur Reise hatten sich Nora und Vincent nur einmal getroffen. Doch das Bauchgefühl hat gepasst. Jetzt sind sie bis Ende Juni gemeinsam mit der 25-jährigen Anna aus Nürnberg, der zweiten Assistentin, unterwegs.

Weltreise im Rollstuhl: Zwischen Tradition und Moderne - unterwegs in Dubai mit Assistenten und Freunden. (Foto: Nora Welsch)
Zwischen Tradition und Moderne - unterwegs in Dubai mit Assistenten und Freunden

Es ist weniger Arbeit. Man hat das Gefühl, zusammen mit einer Freundin zu reisen und man merkt, wie sich nach und nach die eigene Wahrnehmung verändert.

Anna fällt besonders auf, wie selten bei Unterkünften Infos über Bäder zur Verfügung stehen. Mit dem Rollstuhl braucht Nora deutlich mehr Platz und auch für die Umsetzhilfe ist genügend Raum wichtig.

Nächstes Ziel der Weltreise: Japans Millionenmetropole Tokio

Am Donnerstag bricht Nora Welsch mit ihren Assistenten nach Tokio auf. Es wird ein großer Kontrast, diese riesige Metropole in Japan zu erleben. Von dort soll es dann weiter in andere asiatische Länder gehen. Unter anderem stehen Thailand oder die Philippinen auf der Wunschliste.

Danach soll es dann langsam wieder Richtung Deutschland gehen. Ende Juni muss Nora Welsch die Weltreise für einen geplanten Zwischenstopp unterbrechen. Aber bis dahin warten noch weitere Erlebnisse weit weg von Zuhause.

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