Leben als Burgherr wie im Mittelalter

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Justine Möhl
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Tina Bonin

Lukas aus Manderscheid in der Eifel hat sich mit 22 Jahren seinen Kindheitstraum erfüllt: Er lebt auf der Niederburg Manderscheid und ist dort Burgherr.

Schon seit seiner Kindheit interessiert sich der Burgherr für Ritter, Grafen und Anekdoten rund um seine Heimat in der Eifel. Seit zwei Jahren wohnt er nun an dem geschichtsträchtigen Ort im Liesertal. Mit seinen beiden Katzen Luna und Aslan teilt er sich eine kleine Wohnung in einem Nebengebäude der Burgruine. 

Sein ehemaliges Leben als Informatiker hat er gegen das des Burgherren bereitwillig eingetauscht. „Ich bin morgens aufgestanden, ins Büro gefahren, habe mit ein paar Kunden telefoniert und bin wieder heim. Das war halt einfach nichts was mich erfüllt hat. Dann kam das mit der Burg. Der Bürgermeister hat meinen Vater und mich gefragt, ob wir nicht die neuen Burgpächter sein wollen.“

Nach kurzem Überlegen war klar, dass das sein Ding ist.

„Seitdem möchte ich gar nichts anderes mehr machen!“ 

Burgherr Lukas trägt nun immer mittelalterliche Gewandung und geht voll darin auf, das Wissen der Manderscheider weiter zu tragen, damit es nicht irgendwann in Vergessenheit gerät. „Das Geschlecht der Manderscheider war das größte Adelsgeschlecht in der Eifel, zugehörig zum Herzogtum Luxemburg.“ Gerade macht Lukas noch eine Ausbildung zum Burg- und Schlossführer. Davon profitieren jetzt schon die Grundschüler der Region bei seinen stilechten Burgführungen.

Burgfräulein gesucht

Zum Leben auf der Burg fehlt ihm jetzt eigentlich nur noch die passende Frau: „Natürlich müsste meine Freundin oder Frau das unterstützen, was ich hier mache.“ Denn ein wenig gruselig ist das Singleleben auf der Burg dann schon. „Es gibt hier die Sage eines eingemauerten Burgfräuleins, also die Tochter eines Grafen (…) und dass ihr Geist hier über die Burg spukt.“ Bisher sei das aber noch nicht passiert.

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