lesenswert Magazin Dem Mond so nah! – Neue Bücher von Cho Nam-Joo, T.C. Boyle, Zeinab Badawi u.a.
Mit Büchern von Madame Nielsen, Constantin Schreiber, Cho Nam-Joo, T.C. Boyle, Zeinab Badawi sowie Literatur aus dem Sudan
Eine Schriftstellerin will endlich mit ihrer Arbeit über Guy de Maupassant weiterkommen, an der sie seit zehn Jahren sitzt. In dem kleinen Fischerdorf Yport an der normannischen Küste soll ihr gelingen, was ihr im heimischen und schwülen Florida misslingt.
Gelesen von Patrycia Ziolkowska
Die SWR Bestenliste empfiehlt seit über 40 Jahren monatlich zehn lesenswerte Bücher, unabhängig von Bestsellerlisten. Nicht die Bücher, die am häufigsten verkauft werden, bestimmen die Liste, sondern eine Jury , bestehend aus 30 namhaften LiteraturkritikerInnen, wählt die Bücher aus, denen sie möglichst viele LeserInnen wünscht.
Mit Büchern von Madame Nielsen, Constantin Schreiber, Cho Nam-Joo, T.C. Boyle, Zeinab Badawi sowie Literatur aus dem Sudan
Kafka ist ein TikTok-Star mit über einer Milliarde Klicks, sein melancholisches Portrait prangt auf T-Shirts, Kaffeetassen und Krawatten. Kafkas Werk wird mittlerweile auf der ganzen Welt adaptiert, in allen Künsten. Nur wenige Autoren besitzen eine solche internationale Wirkung wie er.
Aus Altpapier gestaltet Eymard Toledo bunte Collagen mit Geschichten aus ihrer brasilianischen Heimat, die sie als Kinderbücher veröffentlicht.
Denis Scheck trifft Aris Fioretos. Sie sprechen über seinen neuen Roman "Die dünnen Götter". Und: Stefanie de Velasco mit "Das Gras auf unserer Seite".
Denis Scheck, Insa Wilke und Ijoma Mangold diskutieren über aktuelle Neuerscheinungen. Diesmal ist die freie Literatur- und Theaterkritikerin Shirin Sojitrawalla zu Gast.
Denis Scheck stellt seinen ganz persönlichen Kanon der Weltliteratur vor, der weder Sprach- noch Genregrenzen kennt, also bei Märchen, Krimi, Fantasy, Comic und Science Fiction noch lange nicht aufhört.
Was verbindet Charles Darwin, Albert Einstein und der griechische Philosoph Epikur miteinander?
Piper Verlag München 2024, 383 Seiten, 24 Euro
IBAN 978-3-492-07262-5
„Wir alle stammen aus Afrika, und daher ist dies ein Buch für uns alle.“ – Mit diesem Satz beginnt „Eine afrikanische Geschichte Afrikas“, ein Buch von Zeinab Badawi.
Eine Kurzkritik von Katharina Borchardt
1929 schrieb Kurt Tucholsky das Gedicht „Mutterns Hände“ im Berliner Dialekt. Damals war der Schauspieler Günter Pfitzmann gerade fünf Jahre alt. Als Urberliner trug er später gern Tucholsky-Texte mit seiner „Berliner Schnauze“ vor, und er interpretiert das liebevolle Gedicht „Mutterns Hände“ warmherzig und freundlich. Die positive Haltung des Autors als auch des Interpreten verblüfft, denn Tucholsky und Pfitzmann hatten beide ein schwieriges Verhältnis zu ihren Müttern.
Die erste Erzählung der Lyrikerin und Nobelpreisträgerin Louise Glück, eine Kindergeschichte über sehr unterschiedliche Zwillinge und zugleich das Porträt einer werdenden Dichterin als Baby.
Elisabeth Borchers (1926-2013) war eine deutsche Schriftstellerin und literarische Übersetzerin. Für ihre Lyrik erhielt sie unter anderem die Roswitha-Gedenkmedaille der Stadt Bad Gandersheim sowie den Friedrich-Hölderlin-Preis. Ihre Gedichte erinnern auf den ersten Bick an Kindergedichte, entpuppen sich bei näherem Hinschauen aber als Lyrik, die dem Surrealismus nahesteht.
Ansel Packer wartet auf seine Hinrichtung. Wie es so weit kommen konnte, wird aus der Perspektive von drei Frauen erzählt: Seiner Mutter, seiner Schwägerin und der Ermittlerin, die ihn schließlich zur Strecke bringen wird. Während Inka Löwendorf souverän die drei sehr unterschiedlichen Frauenfiguren interpretiert, gibt Stefan Kaminski einen Einblick in die Gedanken des Serienmörders: verschlagen und dennoch liebesbedürftig. Ein fesselndes Hörbuch über die komplexe Frage, ob ein Mensch ausschließlich böse sein kann – nichts für schwache Nerven.
Professor Martin Mosländer hat ein Medikament erfunden, das nicht nur Herzkrankheiten heilt, sondern die Menschen im Nebeneffekt auch noch verjüngt. In der Geschichte von Maxim Leo geht es um den Traum vom ewigen Leben und was das für vier Probanden bedeutet. Sprecher Simon Jäger ist sehr nah dran an den Figuren und schafft die vielen Perspektivwechsel souverän. Ein Hörbuch, das auf unterhaltsame Weise existentielle Fragen aufwirft.
Das Waisenmädchen Sepia erhält die Nachricht, dass sie im sagenumwobenen Flohall die Kunst des Buchdrucks erlernen darf. Sie ist froh und verwundert, warum ausgerechnet ihr diese Ehre zuteilwird. Als merkwürdige Dinge geschehen, die an den schrecklichen Tintenkrieg erinnern, wird sie dies herausfinden. Schauspieler Uve Teschner wird häufig für Thrillerlesungen gebucht, aber hier zeigt er: Spannende Märchen kann er auch! Zumal er hier ebenfalls einem ordentlichen Bösewicht seine Stimme geben darf.
Rowohlt-Verlag, 333 Seiten, 28 Euro
ISBN: 978-3-498-00380-7
In „Love me tender“ geht es um eine Frau, die nach der Trennung von ihrem Mann um das Sorgerecht für den gemeinsamen Sohn kämpft: ihr Ex-Mann möchte den Kontakt zu ihr abbrechen, nachdem er von ihrer Homosexualität erfahren hat.
Aus dem Französischen von Max Henninger
Verlag Matthes & Seitz, 149 Seiten, 20 Euro
ISBN 9783751809573
Vier Jahre alt war Dorothee Riese, als ihre Eltern im Jahr 1993 mit ihr zusammen von Deutschland nach Rumänien auswanderten. Diese autobiografische Erfahrung bildet die Basis von Rieses Debütroman „Wir sind hier für die Stille“, in der linksalternative Vorstellungen, Erwartungen und Sehnsüchte auf die postkommunistische Realität prallen.
Berlin Verlag, 240 Seiten, 22 Euro
ISBN 9783827014931
Mit seinem neuen Buch „Long Island“ kehrt Colm Tóibín noch einmal in das Setting seines Romans „Brooklyn“ zurück und erzählt die Fortsetzung.
Eine Rezension von Tilman Urbach
Seit über einem Jahr herrscht wieder Krieg im Sudan, einem Land, das seit Jahrzehnten unter Gewalt und bewaffneten Konflikten leidet. Wie wirkt sich auf die Literatur aus?
Ein Mini-Feature von Sonja Hartl